Überblasen...

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Harztroll
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Überblasen...

Beitrag von Harztroll »

Hallo an alle,

wie man an meiner Frage gleich sehr leicht erkennen wird, bin ich ein Neuling auf dem Gebiet des Whistelns und somit auch neu hier im Forum. Ehrlich gesagt, hab ich überhaupt keine Vorkenntnisse, was mich aber nicht davon abgehalten hat, mir eine Whistle zu kaufen und was mich nicht davon abhalten soll, mir das Spielen ein wenig anzueignen.

Nun hab ich festgestellt, daß ich ein paar Probleme beim Überblasen habe, vor allem bei den höheren Tönen. Ich hab bereits versucht, über die verschiedensten Websites etwas über die Technik herauszufinden - nun ist das Einzige, was man da zu lesen bekommt, daß man höhere Lagen durch Überblasen anspielt... :roll:
Ich würde mich sehr freuen, wenn mir jemand etwas zum "Wie" sagen könnte, also zur richtigen Technik. Es ist alles eine Sache der Übung - dazu würd ich aber gerne wissen, was ich üben soll... :oops:
Vielleicht könnt ihr mir ja ein wenig auf die Sprünge bzw. Töne helfen :wink:

Vielen Dank schonmal und liebe Grüße von der Elbe
Christoph
Ich sehe mich nach der Vergangenheit um, die ist verworren und finster, wie ein abendlicher Wald, und die Zukunft ist ein Abgrund, voll von Nebel.

Löns
Fila
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Beitrag von Fila »

Hallo,

auf der Tin Whistle kannst Du mit jedem Griff mindestens 2 Töne spielen. Einen tiefen mit wenig Luftdruck und einen höheren mit mehr Luftdruck. Wenn du die Flöte mit sehr viel Luft spielst, dann nennt man das "Überblasen". Probiere mal folgende Übung aus: Spiele zunächst ein tiefes d (alle 6 Löcher schließen) mit ganz wenig Luft (praktisch nur ins Instrument hauchen). Jetzt bläst Du einmal mit sehr viel mehr Luftdruck in die Whistle und lässt wiederum alle sechs Löcher geschlossen (so, als ob Du eine Kerze auspusten wolltest). Nun wird ein höherer Ton (genau 8 Töne höher = eine Oktave höher) erklingen. Probiere das mal mit allen anderen Griffen aus: Erst ganz wenig Luft, dann wesentlich mehr Luftdruck. Die jeweils höheren Töne die entstehen, sind die sogenannten überblasenen Töne. Wenn Du zuviel Druck gibst, kann es sogar passieren, dass die überblasenen Töne 16 Töne höher sind (das könnte gegebenenfalls mit den Griffen 6, und 5 passieren.) Hast Du das Gefühl, dass das geschehen ist, dann einfach etwas weniger Luft geben.

Viele Grüße

Fila
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Harztroll
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Beitrag von Harztroll »

Vielen Dank für deine Hilfe, ich denk, jetzt hab ichs raus :) ein bissl wackelig vielleicht noch, aber das wird :wink:
Ich hab heute mehrere Bücherläden und die Musikläden, die ich hier kenne, abgesucht - Übungsbücher scheints ja soweit nicht zu geben. Ich hab mir jetzt auch den Tin Whistle Workshop bestellt, nach den Meinungen hier im Forum zu urteilen, soll er ja wirklich gut sein.

Liebe Grüße
Christoph
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Löns
McQuaich
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Beitrag von McQuaich »

ja der ist sehr gut wirst deine freude haben .. zum überblasen .. versuchs mal mit dem "zungenstoß" indem du entweder ein "duuuuhhh" ind die whistle bläst oder ein knackig kurzes "tuh".

Viel Freude beim Wisseln

McQuaich
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Harztroll
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Beitrag von Harztroll »

Ja, meine Freude hab ich :) Seit dem Wochenende hab ich ihn und bin nun fleißig am Üben.
Nur fiel mir dadurch ein neues Problemchen auf: Ich bekomm es kaum hin, die Übungslieder, die ausschließlich mit den tiefen Tönen gespielt werden, vollständig herauszubringen. Jedesmal schlagen die Töne nach ein paar Takten in die nächsthöhere Oktave um bzw. es ist ein...furchtbarer...Mix aus beiden zu hören. Bei den Liedern, in denen alle Töne vorkommen, sind auch die tiefen zumeist kein Problem, nur eben bei den "tiefen Liedern" :? Ich hab schon überlegt, ob ich meine Whistle (Clare Tin Whistle 2-teilig in D) irgendwie falsch halte, daß vielleicht nicht alle Löcher richtig bedeckt sind...den Abdrücken auf meinen Fingerspitzen nach zu urteilen, tu ich das aber (schon mehrere Varianten probiert). Kondenswasser? Eigentlich bilden sich mittlerweile diese großen Tropfen gar nicht mehr - es rinnt nun eher wie ein kleines Bächlein in Richtung Ausgang...sollte eigentlich auch nicht das Problem sein...(?) Die Blastechnik: Ich blase die tiefen Töne sehr weich und sanft, also die "duh"-Variante, fast schon ein "uh". Wie gesagt, bei den Liedern, bei denen verschiedene Töne vorkommen, funktioniert es...
Weiß jemand der erfahrenen Whistler einen Rat?

Liebe Grüße
Christoph
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Löns
admin
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Beitrag von admin »

Hallo Harztroll,

wahrscheinlich sind die Tonlöcher nicht richtig abgedeckt (da ist irgendwo noch ein Millimeterchen was offen). Nimm nicht die Fingerspitze, sondern die Mitte des jeweils ersten Fingergliedes zum Abdecken der Tonlöcher und lege die Finger ganz flach auf die Löcher. So klappt viel besser.

Viele Grüße
Das Tinwhistle-Team
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Harztroll
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Beitrag von Harztroll »

Vielen Dank :)
Das Spielen mit dem ersten Fingerglied ist ganz angenehm, weil ich ziemlich lange Finger hab. Manchmal funktioniert es ganz gut, manchmal bleibts aber bei den schiefen Tönen.
Also, jetzt bitte nicht lachen, aber ich stell hier mal ein Beispiel ein, an dem ich geübt hab (wie gesagt, ich bin blutiger Anfänger, also nicht zu viel erwarten :wink: ):
Da gibt es so ziemlich am Anfang einen solch schrägen Ton, der sich wie ein Vibrieren anhört (bei anderen Aufnahmeversuchen, kam dieses noch viel häufiger vor, aber das wollt ich niemandem hier antun). Entsteht dieser Ton durch die Fingerhaltung? Oder handelt es sich hierbei vielleicht doch um Wasser?

http://www.youtube.com/watch?v=3aQ-uG_ress

(Ich wußte nicht, wo man einfache mp3 hochladen kann, deshalb hab ich das mit youtube gemacht, also nicht von den Bildern irritieren lassen.)

Einen schönen Abend und vielen Dank für das geduldige Fragenbeantworten, da wird sicherlich noch die eine oder andere kommen :wink:

Christoph
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Löns
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slarti
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Beitrag von slarti »

Hallo Christoph,

ich bin auch noch ziemlicher Anfänger und kann daher Dein Problem trotz des 'Tondokuments' nicht 100% erklären, aber wenn es nicht die unzureichend verschlossenen Löcher sind kann es ein Phänomen sein, daß ich z.B. auf der 'Waltons Little Black' beobachtet habe: Die Whistle erklingt auf einem hohen Ton (Oktave zu hoch?) wenn man zu zaghaft bläst, man könnte das wohl als unterblasen bezeichnen. Andere Whistles sind toleranter und zeigen dieses Verhalten nicht. BTW, was für eine Whistle benutzt Du?

Wasser im Mundstück kann auch zu ziemlich schrägen Tönen führen, aber dann darf es am Anfang des Spielen nicht passieren, bzw. nach Ausblasen/Ausschütteln wieder besser sein.

Du solltest versuchen, diesen Effekt gezielt zu provozieren, um den Grund und dann eine Lösung zu finden. Spiele z.B. den Ton, der das Problem gemacht hat mit verschiedenem Luftdruck, mit und ohne Zungenstoß, etc.

Gruß,
Slarti
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Harztroll
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Beitrag von Harztroll »

slarti hat geschrieben: BTW, was für eine Whistle benutzt Du?
Die zweiteilige Clare Tin Whistle. Ich glaub aber nicht, daß es an ihr liegt. Ich denke schon, daß ich irgendetwas falsch mache. Mein Problemchen ist halt, daß ich bis vor gut zwei Wochen mein Leben lang noch kein Instrument gespielt hab und daher zwar höre, daß sich etwas nicht richtig anhört, aber nicht so richtig weiß, worauf ich achten muß, um es anders zu machen, also daß ich nicht so richtig einschätzen kann, wo der fehler liegt :wink:

Diese vibrierenden Töne kommen bei unterschiedlichen Tonhöhen vor und auch mal am Anfang eines Liedes, dann wieder mitten drin - es ist sehr unterschiedlich. Hier hört man es noch ein bissl besser:
http://www.youtube.com/watch?v=dgeQBxur_8Y Da tauchten sie plötzlich mitten im Lied auf, so daß sie mich gaz aus dem Konzept gebracht haben :lol:
Zuletzt geändert von Harztroll am Sa Mai 12, 2007 2:55 pm, insgesamt 1-mal geändert.
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andrea-martin
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Beitrag von andrea-martin »

Hallo,
wenn Deine Töne immer verschieden klingen, kommst Du immer in Schwierigkeiten.
Mein Vorschlag: Wenn Du den "Workshop I" vom TWZ hast, hast Du auch eine CD dazu. Anfänglich musst Du dort ja erst die einzelnen Noten lernen. Diese werden vorgespielt. Bitte sei so geduldig und spiel diese bitte nach, bis sie sich genau so anhören wie vorgegeben. Dann kannst Du erst ein kleines Lied spielen. Die Zeit sollte man sich wirklich nehmen. Hat auch etwas mit Gehörschulung zu tun.
Das ist ja der Fehler der meisten Anfänger. "Oh, klingt super, möcht' ich auch spielen können." Das möchte man dann auch so schnell wie möglich erreichen. Eine Tinwhistle lässt sich eigentlich leicht spielen, doch auch nur mit viel Übung und Geduld.
Wenn man nicht von Anfang die Töne sauber spielt, lernt man's nie richtig! Das gilt übrigens für jedes Instrument.
Bitte tu Dir selbst einen Gefallen und fang nochmal von vorne an, denn ich habe den Eindruck, Du bist so ja nicht zufrieden und klebst auf einer Stelle.
Viel Erfolg, Andrea
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Harztroll
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Beitrag von Harztroll »

Hi,
vielen Dank, vielleicht bin ich ja wirklich ein bissl zu voreilig... Ich bin mir auch bewußt, daß man das Spielen nicht von einem auf den anderen Tag lernt und daß man viel Übung hineinstecken muß. Ich übe mittlerweile jeden Tag, schon weil ich festgestellt hab, daß es nach der Arbeit eine wunderbare Möglichkeit ist, den Kopf frei zu bekommen. Ich wiederhole diese ersten Übungen aus dem Workshop eigentlich immer, bevor ich mit meinem Übungsprogramm weiter mache. Und soweit ich das beurteilen kann, funktioniert das auch ganz gut, also die Töne kommen dort klar und deutlich.
Aber daß ich mich grad irgendwie immer auf der selben Stelle bewege stimmt halt irgendwie...

Liebe Grüße
Christoph
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andrea-martin
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Beitrag von andrea-martin »

Hallo Christoph,
weiter so! Du bist schon auf dem richtigen Weg. Es gibt immer mal schlechte Tage, wo man die Töne einfach nicht richtig erwischt oder die Whistle mal streikt, weil man sie dann doch mal gründlicher säubern müsste, etc. Manchmal ist man wohl auch einfach mit dem linken Bein aufgestanden. Doch laß Dich nicht unterkriegen. Ich habe hier im Forum irgendwo einen tollen Spruch gelesen in dieser Sache: "Der Weg ist das Ziel".
Vielleicht noch einen Tipp. Versuch die Stücke immer so betont zu spielen, wie auf der CD vorgegeben. Glaub mir, Andreas Joseph, versteht was von seinem Handwerk. Auch aus einem kleinen Stück mit wenigen Tönen kann man schon "Musik" machen. Vielleicht findest Du jemanden in Deiner Family, der mal mittrommelt - egal auf was. Mein Sohn nimmt immer die Tischplatte. Wir haben immer großen Spaß.
Ich habe ja mit den Heftchen von Pfeifer Tom angefangen. Zum 2. Band gibt es eine CD, auf der nur die Begleitung ist - übrigens super (kann man sich auch so anhören). Wenn Du dann selbst dazu die Songs spielen kannst, ist das ein tolles Gefühl - auch wenn Du Cuts oder andere typische Verzierungen noch nicht beherrschst.
Wie man "richtig" übt, wissen auch die Wenigsten.
Also, viel Spaß beim Üben - "Der Weg ist das Ziel".
Gruß, Andrea
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Harztroll
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Beitrag von Harztroll »

Hallo Andrea,
vielen Dank :) Es wär schon irgendwie toll, wenn man eine kleine Gruppe wär, in der man gemeinsam spielen und üben könnte, so wie McQuaich in einem anderen Beitrag beschrieben hat. Also, wenn hier jemand aus Magdeburg oder Umgebung ist :wink:
Auf der Workshop-CD sind alle Lieder ja auch zusätzlich noch einmal in der Begleitversion - das ist wirklich eine gute Sache und hilft sehr, das Tempo zu halten.
Mit diesem anderen Lied "The Star of the County Down" hab ich halt begonnen, bevor ich den Workshop hatte, weil ich mich da an die "Whistle University" von Ryan Duns, die ich hier im Forum gefunden habe, gehalten hab. http://www.whistlethis.com/index.php?co ... XNTBjbTg9# Hab mir dazu bei youtube noch die Version der Orthodox Celts herausgesucht, um zu sehen/hören, wie das im Original klingt. Das Lied ist quasi immer der Abschluß meiner Übungsstunden.

Viele Grüße
Christoph
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Beitrag von andrea-martin »

Hallo Christoph,
frag doch vielleicht mal Freunde oder ArbeitskollegInnen, ob noch jemand Lust zum Whisteln hat. Dann hättest Du schon Leute in Deiner Nähe. Ich wünsche Dir aber auch Glück, dass sich jemand übers TWZ-Forum meldet.
Bestimmt gibt es aber auch Bands in Deiner Nähe. Oder wie mein Vor-schlag hier im Forum unter "Sessions": Such Dir ein Irish Pub und knüpfe dort ein paar Kontakte. Die Leute, die dort spielen, sind richtig gut drauf. Solche könnte man auch mal um Rat fragen.
Gruß, Andrea
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