Tin Whistle in einer Band - Verstärkung?

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Maja W
Beiträge: 1
Registriert: Sa Dez 18, 2010 3:27 pm

Tin Whistle in einer Band - Verstärkung?

Beitrag von Maja W »

Hallo zusammen,

ich weiß nicht genau, ob ich hier richtig bin.

Ich spiele seit einigen Monate in einer Pogues cover band die Tin Whistle und wir haben immer das Problem, dass man entweder die Flöte nicht hört oder ich ein Feedback kriege, weil wir das Mikro so stark hoch gezogen haben.

Hat hier irgendwer Erfahrungen damit und irgendwelche Tips, was für Mikros sich am besten eignen? Meine Tin Whistle muss sich ja immerhin gegen Akkordeon, Banjo, Gitarre, Bass, Schlagzeug und (zum Teil 5-fachen) Gesang durchsetzen bzw. neben allem zu hören sein...
Also: Besser Stand-Mikrofon oder eins mit Clip (wobei das bei der G-Whistle vom Platz her etwas schwierig werden könnte?) und was für welche eignen sich?
Bin für jeden Tipp dankbar!

Viele Grüße,
Maja
admin
Site Admin
Beiträge: 184
Registriert: Do Jan 29, 2004 9:48 pm
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Beitrag von admin »

Hallo,

zuerst einmal herzlich willkommen im Forum.

Schau bitte einmal in diesem Thread nach:

http://www.tinwhistle.de/forum/viewtopic.php?t=14

Vielleicht hilft Dir das schon mal weiter
Das Tinwhistle-Team
whistleman
Beiträge: 182
Registriert: Sa Apr 17, 2004 5:03 pm

Beitrag von whistleman »

Hallo,

ich spiele in ein AKG C 1000. Ich bin damit sehr zufrieden.


Viele Grüße

whistleman
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Brigitte
Beiträge: 95
Registriert: Mo Mai 25, 2009 8:47 am
Wohnort: Rath-Anhoven

Beitrag von Brigitte »

Schliesse ich mich an, das AKG C1000 ist ein super Mic, wenn Du da eines bekommen kannst, bestens. Etwas guenstiger ist das Sure SM58 und es wird auch oft benutzt. Bei den Staendermics kannst Du beim Klang auch mit dem Abstand spielen, indem Du naeher oder weiter weg gehst, das geht mit einem Clip-on Mic nicht, das nimmt Dich immer in der gleichen Entfernung ab und Du koenntest nur mit leichter oder haerter Anblasen da was aendern. Staender-Mic gibt Dir mehr Freiraum wenn Du Deine Eingangslautstaerke mal reduzieren moechtest.

Deine Position auf der Buehne hilft auch, z.B. wenn Du Dich etwas am Rand positionierst, dann nimmt Dein Mic die anderen Instrumente nicht so sehr mit auf, vor allem das Drum Kit moeglichst weit weg von Dir. Und beim Spielen "das Fenster" moeglichst vor/unter dem Mic plazieren.

Und die Whistle sollte bei der Art Musik auch etwas lauter sein, eine kleine Sweetone oder auch viele andere der Plastikkopf-Whistles sind da bei der Anfangslautstaerke schon mit einem Handikap verbunden und das Mic muss viel sensibler eingestellt sein als bei einer lauteren Whistle und dann nimmt es was um Dich herum geschieht gleich mit auf.

Viel Spass
Brigitte

P.S. sorry fuer die langen Saetze.... :-)
Wenn die Klügeren nachgeben,
regieren die Dummköpfe die Welt.
(Jean Claude Riber)
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Loki
Beiträge: 73
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Beitrag von Loki »

Ich hab einen ziemlich guten Trick gelernt, glaube von Rapalje: Wenn Du eine Whistle mit abnehmbarem Kopfstück hast, dann dreh das Kopfstück um, so daß das Fenster nach UNTEN zeigt. Das erlaubt es dem Mikrofon, nach OBEN zu zeigen -- und wenn Du jetzt noch ein Nieren- oder Hypernieren-Micro nimmst, dann kriegt das die dadurch HINTER dem Mikrofon liegenden Monitor-Boxen nicht mehr so stark ab. Dadurch kannst Du ganz ohne Feedback lauter abgemischt werden.

Zum Mic selbst: Ich habe SEHR gute Erfahrungen mit dem "billigen" Behringer XM8500 gemacht. Ist ein Sure SM58-Nachbau, allerdings nicht mit "gepanzerter Mikrofonkapsel". Das bedeutet: Man muß mit dem Dingen wesentlich pfleglicher umgehen, als beispielsweise mit dem Sure. Vorteile des Micros sind: Es kriegt mehr Höhen, ist also für weiblichen Gesant und Flöten super geeignet, und es ist erstaunlich Rückkopplungssicher. Ich musste mich echt anstrengen, um die Teile zum Pfeifen zu kriegen -- und wir hatten bei 'ner 8-köpfigen Black-Metal-Band zwei davon auf der Bühne, für Sängerin und Keyboarderin, dazwischen bis zu 5 Monitore für Sänger, 2 Gitarren, Bass, Schlagzeug, Geige, Keyboard. Das war recht voll, aber gepfiffen haben bei denen eigentlich nur die Gitarren, selten meine XM's.
Und das schönste ist: Die Dinger kosten nicht die Welt, bei Thomann kriegste die schon für 19 Euro.

Zweiter Trick, aus der Misch-Trickkiste: Lasst den Flöten ein "Frequenzfenster". Stell Dir die Musik mal als ein Kreuzförmiges Gebilde vor: Unten liegen die tiefen Frequenzen, oben die hohen, und an den Seitenarmen die mittels Panning nach links und rechts gelegten Dinge.
Wenn zwei Instrumente an der gleichen Stelle auf diesem Kreuz liegen, "matschen sie zusammen" und stören sich gegenseitig.

Bass und Bassdrum teilen sich den unteren Bereich, da gibt's nix dran zu rütteln, und das ist der Tin auch ziemlich egal. Im Oberen Bereich geht die Prügelei um die Frequenzen los.

Deshalb schätz einfach mal ab, wo euer/eure Gitarrist(en) liegt/liegen. Rhythmus-Gitarren liegen meistens über dem Bass, aber unter dem Sänger. Lead-Gitarren liegen meist noch da drüber. Je nach Position auf der Bühne kann es aber auch gut klingen, die beiden etwas nach links und rechts auseinanderzuziehen, hört man beispielsweise bei In Flames recht deutlich (gut, daß ist Death Metal, aber das deutlichste Beispiel, was mir auf die Schnelle eingefallen ist)

Der Trick besteht nun darin, im hohen Bereich eine klare Position für Dich zu beanspruchen. Wenn Du Dir die Frequenzen mit der Lead-Gitarre teilst -- ist das schlecht. Es sei denn, Ihr teilt die Gitarren, dann kannst Du mit auf die Seite der Rhythmusgitarre und bist schon deutlicher.

Wenn Du Dir die Frequenzen mit einer Sängerin teilst (Sänger interferieren nur selten mit Tins, aber öfters mit Lows), solltest Du ausweichen, aber die Vocals aus der mitte Pannen, ist eher doof ... evtl kann Dich der Tonmann stereo abnehmen und dein Signal statt aus der Mitte von linsk und rechts kommen lassen. Klingt etwas unnatürlich, aber deutlich.

Ich würde glaube ich bei Euch folgendes versuchen: (Je nach Stimmen natürlich, ich weiß ja net, wo Ihr singt)

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                                Highhats  
      
            Tin Whistle          Sängerin               Banjo          
                                  Snare, 
                 
        Toms, der Höhen-Reihe nach von links nach rechts gepanned
                 Bassdrum, "Kick" 2 (ca. 400 Herz)
        
                 Gitarre         Sänger         Akkordeon

                                  Bass
          Kleines Loch für den "Wumms" der Bassdrum bei (ca. 80 Herz)
                                  Bass
                                  
Beachte, daß die Whistle und das Banjo bewusst etwas weiter außen sind als Gitarre und Akkordeon. Das ist 'ne Ausgangsbasis, mit der Ihr dann experimentieren könnt.

Das war jetzt nur ein Crash-Kurs, für Details wende Dich am besten an einen Tontechniker Deines Vertrauens (Oder einfach an den nächsten, der Euch mischen muß) und frag ihn mal, wie er die Sache einschätzt und wie er das evtl mischen könnte.

Oder, wenn Ihr 'ne Aufnahme habt von Eurer Musik, lass mir die mal zukommen, dann hör ich mal drüber und geb eine etwas maßgeschneiderte Idee ab.
Rabenart
Beiträge: 9
Registriert: Fr Okt 07, 2011 2:54 pm

Beitrag von Rabenart »

Wow, das ist ja ne richtige Wissenschaft für sich!!! Ich bin voll beeindruckt.
Zum Glück muss ich mich damit nicht rumschlagen. Entweder ich muss nur gegen eine Gitarre und ein Klavier ankommen, oder ich hab einen erfahrenen Tontechniker...

Aber der Überblick hat auch mir sehr geholfen. Danke, Loki.
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