Clarke Whistle - zwei Fragen

Das Forum für Tin Whistle Anfänger. Habt ihr Fragen? Ist etwas unklar? Dann seid ihr in diesem Forum genau richtig.
Antworten
srtmxx
Beiträge: 2
Registriert: Fr Dez 17, 2010 9:55 am

Clarke Whistle - zwei Fragen

Beitrag von srtmxx »

Hallo,

seit neuestem bin ich stolzer Besitzer einer Clarke Original, (und zwar der schönen "silbernen" und nicht der hässlichen mit den Karos ... :), über einen kleinen Umweg direkt von der Insel. Es ist meine erste Tinwhistle, und da ich sonst Blockflöte spiele, hatte ich ein bischen Angst wegen der Umgewöhnung, komme aber erstaunlich gut zurecht. Nur bei den tunes, die ich schon länger auf der Blockflöte spiele, (klingt auch toll), wirds wohl etwas länger dauern ... :(
Jedenfalls hab ich gestern das erste mal richtig gespielt, und bereits nach einer viertel Stunde bin ich in die Küche, hab meine Freundin abgeleint und ihr kundgetan, dass sogleich ein Konzert stattfinde und sie zum Behufe des nachträglichen Beifallbekundens doch bitte auf der Couch Platz nehmen möge.

Die wohlerzogenste aller Freundinnen tat wie ihr geheißen, und ich spielte Danny Boy, und zwar zum Piano-play along von der Workshop-CD. Tolle Sache. Eigentlich war der Teil 1 ja ein Fehlkauf, der mir passiert ist, weil ich mit dem neuen Instrument alles richtig machen wollte. Allerdings richtet sich das Buch ja an Menschen, die musikalisch komplett Neuland betreten, und ist daher für mich allenfalls auf den letzten Seiten interessant. Alles was mich interessiert, wie zum Beispiel Cuts, Strikes und Rolls, find ich dann wohl erst im zweiten Teil.

Es ist ein bischen schade, dass hier keine zwei verschiedene Varianten angeboten werden, zumal bestimmt viele Menschen, die sich auch mal an der Whistle ausprobieren wollen, musikalisch vorbelastet sind, also bereits Noten lesen können etc. Dazu kommt, dass insgesamt 50 Euro nu auch nicht gerade Kleingeld sind. Naja, das Danny Boy - play along hat mich ein wenig versöhnt, und bestimmt sind noch ein oder zwei andere schöne dabei. Die schneid ich mir dann ein paar mal hintereinander, damit ich nicht immer nur eine Strophe spielen darf, und dann gehts los ... :)

Wo bin ich eigentlich? Und warum plapper ich so viel? Ach ja ...
Ich hatte doch zwei Fragen: Der Hersteller schreibt im Begleittext, man solle die Whistle nach dem Spielen unter den Wasserhahn halten! :shock:, um Speichel zu entfernen. Da wird mir als altem Blockflötenquäler natürlich Angst und Bange. Dabei wird doch der Holzpflock nass! Und dann trocknet er wieder. Wenn man das täglich macht, also ich weiß nicht ... Das kann doch nicht gut sein.? Soll ich das wirklich so machen? Wie mach ihr es?

Frage zwei schließt thematisch nahtlos an. Eben weil Holz auf Nässe reagiert, muss man Blockflöten ja einspielen. Was letztlich darauf hinaus läuft, dass man sie langsam an die beim Spielen auftretende Feuchtigkeit gewöhnt. Muss ich das hier auch machen wegen des Pflocks? Oder ist es auf Grund der einfacheren Konstruktion Wurst? Auch hier bin ich für eure Erfahrungen dankbar.

Ich bin am WE unterwegs, werde also wohl erst am Montag wieder reinschauen. Nicht dass Ihr euch wundert, wenn ich mich nicht gleich wieder melde. (Keine Ahnung, wie´s hier im Forum so abgeht.) Auf jeden Fall habt Ihr genügend Zeit zum Antworten ... :)
Bis dahin ein schönes Wochenende und einen geruhsamen vierten Advent

wünscht

srtmxx
Fila
Beiträge: 381
Registriert: Fr Feb 13, 2004 7:16 am

Beitrag von Fila »

Hallo,

den Holzpflock unter Wasser zu halten ist natürlich äußerst ungünstig. Der quillt dan ruckzuck auf. Die Clarke hat nur einen ganz einfachen Holzpflock aus Fichte. Der saugt förmlich Kondenswasser. Am besten den Pflock ein wenig mit Balistol oder Olivenöl Wasser resistent machen. Ansonsten den Windkanal gelegentlich mit einem Papierstreifen innen reinigen. Das reicht. Einspielen musste ich meine Clarke nicht.

Deine Kritik an Workshop 1 ist meiner Meinung nach unbegründet. Da hättest Du die Beschreibung vor dem Kauf einfach lesen müssen. In der Beschreibung auf der Website steht ganz klar und eindeutig, dass er sich an absolute Anfänger, ohne jegliche Vorkenntnisse richtet. Ornamente kommen, wie auch deutlich auf der Website beschrieben, tatsächlich erst im 2. Workshop zur Sprache. Ist ja, so wie ich es sehe, pädagogisch auch sinnvoll.





Liebe Grüße

Fila
srtmxx
Beiträge: 2
Registriert: Fr Dez 17, 2010 9:55 am

Beitrag von srtmxx »

Hallo,

und erstmal danke für Deine Antwort, aber ich muss hier kurz auf die Sache mit der Kritik eingehen. Ich habe (meiner Meinung nach eindeutig) beschrieben, dass der Kauf für mich ein Fehler war, ich habe desweiteren erklärt, wieso ich das so sehe und wie der Fehler zustande kam: Nämlich weil ich alles richtig machen wollte. Ich habe diesen Punkt sogar mit der verständnisvollsten aller Freundinnen diskutiert, und obwohl ich wusste, dass sich der Band 1 an absolute Anfänger richtet, waren wir uns beide einig, dass, wenn man ein neues Instrument lernt und es dazu einen Workshop gibt, es trotz allem sinnvoll erscheint, mit Band 1 anzufangen.

Nur weil ich weiß, dass darin Noten erklärt werden, heißt das ja nicht, dass ich auch weiß, was sonst noch erklärt wird. Es hätte auch gut sein können, dass ich im Band 2 dann sowas lese wie: Wir nehmen die traditionelle Grundhaltung ein (wie in Kapitel 1 / Band 1 beschrieben), hüpfen anschließend lustig durchs Zimmer (Kapitel 3 / Band 1), machen nun einen Kopfstand, ohne die Whistle aus der Hand zu legen (Kapitel 9 / Band 1), und spielen dann das Lied mit der Mary Bergin-Technik (Kapitel 25 / Band 1). Oder so.

Und im Zuge dieser Gedanken habe ich schließlich gemeint, dass es ein bischen schade ist, dass es keine zwei verschiedene Varianten gibt, und habe mit zwei Argumenten begründet, warum ich dies (a) für sinnvoll hielte und (b) für gut befände. Kritik am Workshop 1 ist an keiner Stelle gefallen. Im Gegenteil: Ich habe geschrieben, dass ich mich, obwohl es eigentlich ein Fehlkauf war, und zwar für mich, wohlgemerkt, auf Grund der schönen play-alongs beginne zu arrangieren, und dass ich hoffe, dass sich diese Entwicklung fortsetzt. Was sie auch getan hat.

Summa summarum: Deine Kritik ... ist meiner Meinung nach unbegründet. Und fett gedruckte Textmarker für Dumpfbacken kann ich auch nicht leiden ...

Doch zum Thema: Leider bleibt die Frage, wieso jemand, der seit über 150 Jahren Whistles mit Holzpflock baut, empfielt, die Gutste nach dem Spiel unters Wasser zu halten. Und zu Deinem Rat: Ich werde auf jeden Fall darüber nachdenken, wohl aber versuchen, eine zweite Meinung einzuholen. Ich gebe zu, dass es mich etwas verwundert, dass ich jetzt ausgerechnet jenes Teil ölen soll, dass bei einer Blockflöte als einziges auf gar keinen Fall mit Öl in Kontakt kommen darf ...

Die Saugfähigkeit für Kondenswasser ist doch eigentlich eine gute Sache. Das Problem seh ich eher beim Austrocknen des (so wie es riecht) offenbar nicht abgelagerten Holzes, (weshalb eigentlich auch nirgends nicht abgelagertes Holz verwendet wird, wo einigermaßen wichtig ist, dass es seine Form behält). Deswegen scheint hier eine Behandlung mit Öl auch nicht soo abwegig. Aber wie gesagt, darüber muss ich nachdenken.

Trotz allem vielen Dank, dass Du Dir die Zeit genommen hast zu antworten.

mit freundlichen Grüßen

srtmxx
whistleman
Beiträge: 182
Registriert: Sa Apr 17, 2004 5:03 pm

Beitrag von whistleman »

Hallo,

mit Balistol habe ich bei der Clarke sehr gute Erfahrungen gemacht. Dadurch bleibt der Pflock noch etwas saugfähig, quillt aber nicht mehr so schnell auf. Klar, Clarke baut seit 150 Jahren Whistles. Aber, die kosten ja auch nur ein paar Euro. Aus diesem Grunde hat die Whistle auch nur einen sehr einfachen Pflock aus Fichtenhlolz, der halt mit der Zeit kräftig aufquillt, je nachdem wie feucht man spielt. Wesentlich resistenter ist da auf jeden Fall die Shaw Whistle mit einem richtigen Zedernholzpflock (wie dei einer Blockflöte). Hier ist das Problem diesbezüglich viel geringer. Allerdings: Die Shaw ist auch teuerer.

Viele Grüße

whistleman
Benutzeravatar
Loki
Beiträge: 73
Registriert: Mo Jul 12, 2010 3:10 am
Wohnort: Essen
Kontaktdaten:

Beitrag von Loki »

Und das mit dem Wasser durchlaufen lassen scheint einfach nur ein Standardtext von denen zu sein, schließlich bauen die auch Flöten mit Plastikkopf (Megs), bei denen habe ich das auch in der "Anleitung" stehen gehabt.
WhistleStephan
Beiträge: 3
Registriert: Di Nov 23, 2010 7:56 pm

Beitrag von WhistleStephan »

Hi,

die Clarke habe ich auch und finde ihren Klang sehr schön. Allerdings ist das Holzstück wirklich billigstes Holz. Trotzdem habe ich als Anfänger lieber die Clarke als die Waltons genommen. Die Waltons klingt sehr schnell schief und trötig, finde ich.
Bei der Clarke haben mir die extrem kleinen Löcher das Leben schwer gemacht. Ich habe, gesundheitsbedingt, wenig Gefühl in den Fingerkuppen und deswegen oft daneben gelegen.
Nachdem klar war das ich wirklich Whistle spielen will, habe ich eine TWZ XL1 gekauft. Die hat wesentlich größere Löcher und einen Kunstoffpflock. Damit habe ich sofort sauberer gespielt. Ihr Klang ist reiner, weniger breazy als bei der Clarke. Aber das wesentlich bessere Handling hat mich komplett von der Clarke weggebracht. Ich nehme die Clarke nur noch wenns leise sein soll.
Zudem habe ich seit vorgestern noch die TWZ Al-Jo, die klingt mehr breazy und füllt genau meine Lücke. Sie hat auch die großen Löcher was mir sehr wichtig ist.

Ich reige alle Whistels mit Streifen aus Küchenpapier im Mundstück und mit den Wischern im Rohr. Unter Wasser würde ich die nicht halten.
Bei der XL1, ich habe die aus Messing, ist trockenlegen wichtig da Messing sonst anläuft. Gelegentlich wienere ich sie mit einem alten Baumwolltuch von innen und außen, das klappt ganz gut.


Gruß,
Stephan
Antworten