viele Fragen eines "Neuen"

Das Forum für Tin Whistle Anfänger. Habt ihr Fragen? Ist etwas unklar? Dann seid ihr in diesem Forum genau richtig.
Antworten
Retep
Beiträge: 5
Registriert: Mo Nov 29, 2010 4:30 pm

viele Fragen eines "Neuen"

Beitrag von Retep »

Hallo,

ich bin seit geraumer Zeit auf der Suche nach der richtigen Whistle für mich, leider bin ich mittlerweile von der Informationsflut erschlagen und etwas verunsichert, was ich brauche, manchmal auch was ich will :?
daher möchte ich hier einige Fragen los werden und erhoffe mir ein paar Schubser in die richtige Ecke :o
Kurz zu mir, ich habe mir vor langer Zeit ein Einsteiger Set von Clarke zugelegt, womit ich auch hin und wieder gespielt habe. Nun ist meine Clarke Whistle aber schon sehr alt und auch mächtig verbeult, da ich sie immer dabei hatte. Ich möchte nun „richtig“ einsteigen und mir eine Tin Whistle und eine Low Whistle kaufen. Ich spiele nicht gut, kann keine Noten, würde mich also als Einsteiger mit ernsten Absichten bezeichnen… ich schwafel hier schon so viel, hoffentlich liest auch einer bis hier her :oops:
So, ich habe ins Auge gefasst: eine Tony Dixon High D, und eine in Low D. Ich bin mir aber nicht sicher, welche ich nehmen soll.
Kunststoff?
Messing?
Nickel?
Alu?

Ich habe mir mal eine Tribal Earth aus Kunststoff angetan, die fand ich persönlich nicht gerade wertig, ist das bei Dixon anders?
Nickel möchte ich nicht unbedingt, habe Angst vor ner Allergie.
Also wäre eine aus Aluminium für einen Anfänger zu empfehlen, oder könnte man auch die aus Kunststoff nehmen?
Ist es Blödsinn, mit einer High und einer Low zu starten?
Ich hätte auch gerne ein Lehrbuch zum üben, da kann ich doch beruhigt das von Andreas Joseph (Tin Whistle Workshop I mit CD) nehmen, oder? Ist das auf Deutsch?

Danke, wenn Du bis hier her gelesen hast ;o) Wenn Du mir jetzt noch einige meiner Fragen beantworten könntest, bin ich geneigt, Dich in mein Nachtgebet mit einzuschließen :D
Danke vorab…..


Peter :wink:
Fila
Beiträge: 381
Registriert: Fr Feb 13, 2004 7:16 am

Beitrag von Fila »

Hallo,

mit den Dixon Whistles in High D und Low D bist du sehr gut bedient. Die Alu Whistles von Dixon klingen etwas voller als die ABS Whistles. Sie sind allerdings auch eine Ecke teurer. Die Low Whistles von Dixon lassen sich, mit etwas Übung, gut greifen. Für den Anfang empfehle ich Dir die Dixon Trad aus Messing und die Dixon Low D aus ABS untuneable. Beide Instrumente lassen sich sehr gut spielen, sind noch erschwinglich und klingen super. Der Tin Whistle Workshop I von Andreas Joseph ist auf deutsch. Zum Selberlernen ist er ideal geeignet. Ich finde das Heft prima. Durch die beiliegende CD hat man die Möglichkeit, den Lernerfolg wesentlich zu beschleunigen. Außerdem sind die Lieder im Workshop typisch irisch und sehr hübsch. Damit zu lernen macht richtig Spaß. Wichtig: Nimm auf jeden Fall Whistles in D Stimmung. Das ist die übliche Stimmung für Whistles. Hiermit kann man am besten und leichtesten mit anderen Instrumenten zusammen musizieren.



Liebe Grüße

Fila
Retep
Beiträge: 5
Registriert: Mo Nov 29, 2010 4:30 pm

Beitrag von Retep »

Hallo Fila,

danke Dir für Deine Antwort, werde Deinen Rat beherzigen.
Eine kleine Frage noch, warum die Low als untuneable, ist das für den Anfänger besser?

Peter


wären das diese hier:

http://www.tinwhistle.de/02ba7597dc0dd7 ... 0c1d05.php

http://www.tinwhistle.de/02ba7597dc0dd8 ... fe7e05.php

der Unterschied zwischen Messing und Alu ist 19€, trotzdem Messing bei der Tin?
Fila
Beiträge: 381
Registriert: Fr Feb 13, 2004 7:16 am

Beitrag von Fila »

Hallo,

ja genau, die Whistles meine ich.

Liebe Grüße

Fila
Benutzeravatar
Brigitte
Beiträge: 95
Registriert: Mo Mai 25, 2009 8:47 am
Wohnort: Rath-Anhoven

Beitrag von Brigitte »

Bzgl. stimmbar oder nicht stimmbar. Das hat nichts damit zu tun, ob Du ein Anfaenger bist oder nicht, denn irgendwann bist Du ja keiner mehr und damit geht die Whistle ja dann nicht in Rente, wenn sie Dir gefaellt....

Wenn man es sich leisten kann, dann macht stimmbar langfristig mehr Sinn. Zum einen koennte es ja sein, dass Du auch zukuenftig mit anderen Instrumenten zusammenspielen moechtest z.B. in einer Session oder in einer kleinen Band, dann kannst Du dich mit der Whistle anpassen, sollte ein anderes Instrument in der Runde leicht neben der Standardstimmung A440 sein. Falls Du in Zukunft Deine Whistle doch verkaufen moechtest, dann ist ein stimmbares Instrument leichter zu verkaufen als ein nicht-stimmbares und haelt auch seinen Wert etwas besser.

Gruesse
Brigitte
Wenn die Klügeren nachgeben,
regieren die Dummköpfe die Welt.
(Jean Claude Riber)
whistleman
Beiträge: 182
Registriert: Sa Apr 17, 2004 5:03 pm

Beitrag von whistleman »

Hallo,

ich gebe Brigitte nur bedingt Recht. Das kommt ja ganz auf das jeweilige Instrument an. Die Dixon Low D untuneable liegt ziemlich genau bei 440 Hertz. Das ist die übliche Konzertstimmung. Fast jedes andere Instrument, von einigen Sonderstimmugen einmal abgesehen, wird auch darauf justiert. Egal ob Klavier, Gitarre, Akkordeon etc. A= 440 Hertz ist die Regel. Man kann also auch mit einer nicht stimmabaren Whistle, die sich in guter Grundstimmung, wie die Dixon befindet, mit anderen Instrumenten problemlos zusammen musizieren. Das Instrument ist darüber hinaus recht flexibel. Es sind bei der Dixon Low D auch noch über den Blasdruck Korrekturen der Intonation von mindestens -10 bis + 10 Cent möglich.

In so fern ist die Stimmbarkeit einer Whistle nicht unbedingt notwendig. Zumal jede Abweichung von dieser Stimmung gewisse Intonationsprobleme mit sich bringt, da die Löcher einer Whistle exakt für 440 Hertz gebohrt sind. Das kann jeder, der eine stimmbare Whistle hat, überprüfen: Je mehr man sich von 440 Hertz entfernt, desto problematischer wird die Intonation innerhalb einer Skala. Für einen Anfänger, der mit dem Stimmen eines Instrumentes nicht vertraut ist und der nicht über ein Stimmgerät verfügt, kann das Einstimmen einer Whistle zudem ziemlich schwierig sein. Entfernt er sich zu weit von der Idealstimmung (440 Hertz), ist das ganze Instrument in sich verstimmt. Bedenkt man dann noch den Preisunterschied bei Dixon, würde ich mich auch für die nicht stimmbare Dixon-Variante entscheiden. Der Wiederverkaufswert ist in diesem Zusammenhang sicherlich sekundär. Wir sprechen hier ja nicht von einem Vermögen. Entscheidend sind hier doch eher die Qualität und der Zustand des Instrumentes. Ich kenne zahlreiche Profimusiker (ich gehöre schließlich auch dazu), die sich ganz bewusst auch für nicht stimmbare Whistles entscheiden, vorausgesetzt, dass die Grundstimmung o.k. ist. Schließlich sind z.B. ein Akkordeon oder ein Klavier ja auch nicht stimmbar, sondern in der Regel auf 440 (beim Klavier +/- 2-3 Hertz, je nach Bedarf) eingestimmt. Fazit: Nur bei schlechter Grundstimmung eines Instrumentes macht die Stimmbarkeit wirklich Sinn.

Viele Grüße

whistleman
Benutzeravatar
Brigitte
Beiträge: 95
Registriert: Mo Mai 25, 2009 8:47 am
Wohnort: Rath-Anhoven

Beitrag von Brigitte »

Ja, es ist kein Muss, aber ein nettes Feature sollte z.B. die Harfe oder das Akkordeon oder andere Instrumente sich verstimmen, dazu muss es nur etwas waermer als gewohenlich im Raum, Buehne, Studio... sein und wenn die Whistle dann nicht stimmbar ist, steht man bei der Begleitung etwas traurig da.... die Whistle kann sich auch verstimmen durch die Raumtemperaturen, Kunststoffwhistles sind da weniger empfindlich als Metallinstrumente.

Die Whistles von Tony Dixon sind gut in der Stimmung, ich meinte auch nicht mit meinem Tip, dass man die Dixon anpassen muss, sondern dass man sein Instrument an andere nicht so gut gestimmte oder eben verstimmte Instrumente anpassen kann und wenn es nur eine andere nicht so gut gestimmte Whistle ist, die es ja ohne Zweifel gibt.

Der Preisunterschied der beiden Modelle war mir gar nicht bewusst, ist etwa 40 Euro mehr, das kann schon ein Minuspunkt sein.

Gruesse
Brigitte
Wenn die Klügeren nachgeben,
regieren die Dummköpfe die Welt.
(Jean Claude Riber)
Retep
Beiträge: 5
Registriert: Mo Nov 29, 2010 4:30 pm

Beitrag von Retep »

Hallo,

ich danke Euch für Eure Meinungen, hilft mir auf jeden Fall weiter.
Ich werde mir nun die Low untuneable unter den Baum legen, ist für mich nun auch am plausibelsten. Der Preis ist wirklich gut und ich habe schon eine Menge Gutes darüber gelesen.
Dazu kommt das Lehrbuch Teil 1.
Ist der zweite Teil auch empfehlenswert?

Leider bin ich bei der High D noch ein bisschen verwirrt, hier gibt es die Dixon Brass D, und die Dixon Dixontrad D, beide aus Messing....oder bin ich zu blöd? Eine kostet um die 29€, die andere 59......

Peter
Fila
Beiträge: 381
Registriert: Fr Feb 13, 2004 7:16 am

Beitrag von Fila »

Hallo,

auf jeden Fall. In Workshop II geht es richtig los. Da werden alle irischen Verzierungstechniken sehr gut erklärt. Wenn Du die drauf hast, klingt es typisch irisch. Mit der CD geht das Lernen im Selbstunterricht sehr leicht. Die Lieder werden zum Teil in verschiedenen Tempi vorgespielt. Und eine Play Along Version, ohne Whistle zum Mitspielen, ist auch bei jedem Lied dabei. Das mach echt viel Spaß. Übrigens: Alles, was Du im Workshop II lernst, kannst Du auch bei den Songs in Workshop I super anwenden.

Die Dixon Brass D ist eine andere Whistle. Sie ist wesentlich teurer. Das Unterteil ist bei dieser Whistle aus sehr dickem und schwerem Messing. Ich meinte die Messing Whistle (Dixontrad) für knapp 30 EUR.

Hier der Link: http://www.tinwhistle.de/02ba7597dc0dd7 ... 0c1d05.php

Liebe Grüße

Fila
Retep
Beiträge: 5
Registriert: Mo Nov 29, 2010 4:30 pm

Beitrag von Retep »

Hallo,

vielen lieben Dank für Eure Antworten, habt mir sehr geholfen :D

Ich kaufe mir nun die Workshops, die untuneable Low und die Dixontrad High D. Das werden schöne Weihnachten, hoffentlich halten meine Nachbarn das aus :lol:

Werde Euch wie versprochen in meinem Nachtgebet bedenken :D


Peter
Saphir
Beiträge: 5
Registriert: Sa Jun 19, 2010 4:41 pm
Wohnort: Herne
Kontaktdaten:

Beitrag von Saphir »

Ich hab auch mit der Dixontrad in Messing und dem Workshop I angefangen. (Nur ohne die Low-Whistle :lol: ) Das hat bei mir super funktioniert! Ich liebe diese Whistle, und mit dem Workshop hab ich auch schnell ganz viel gelernt. Von daher klappt das bei dir mit Sicherheit auch! :)

Wegen dem Nickel: Ich hab auch eine aus Nickel, die mag ich aber nicht so sehr. Weniger wegen einer Allergie sondern viel mehr, weil die viel "glitschiger" ist - da habe ich immer Angst, die rutscht mir gleich aus den Händen. Die Messingvariante liegt da viel besser in der Hand. Von daher bist du mit der schon besser beraten.

Und mach dir wegen der Lautstärke keinen Kopf. :lol: Ich habe auch immer so Angst gehabt, dass das zu laut ist und irgendjemand was hören könnte. Manchmal höre ich ja schon den Fernseher von den Nachbarn, und für mich hört sich die Whistle so laut an! Aber als ich dann tatsächlich mal nachgefragt habe, ob das denn stört, kam nur ein verwirrtes: Sie spielen Flöte?! :shock: Die Dixontrad ist wirklich nicht sehr laut, und meine Nachbarn haben absolut nichts gehört, obwohl ich das Gefühl hatte, mir bläst es die Ohren weg.
Retep
Beiträge: 5
Registriert: Mo Nov 29, 2010 4:30 pm

Beitrag von Retep »

so, Samstag habe ich meine neuen Whistles bekommen, sind sehr schön. Auf der Tin habe ich schon ein bißchen gespielt, gefällt mir sehr gut. Aus der Low habe ich noch keinen geraden Ton herausbekommen, dass wird wohl nur mit üben gehen, hört sich jetzt noch an, als wenn ich einer Katze auf den Schwanz trete :lol:
Die Workshops gefallen mir auch gut, nun kann ich richtig los legen, diese Woche fange ich an. Mal schauen, ob ich zu Weihnachten schon ein Liedchen spielen kann....vielen Dank nochmal an alle....

Peter
Fila
Beiträge: 381
Registriert: Fr Feb 13, 2004 7:16 am

Beitrag von Fila »

Hallo,

dann wünsche ich Dir viel Spaß und Erfolg.


Kleiner Tipp für die Low: Schiebe die Finger weit genug über die Löcher (ca. bis Mitte des 2. Fingergliedes), dann lässt sich die Low leichter greifen. Mit den Fingerspitzen kriegt man die Löcher nicht richtig geschlossen - Resultat: kein brauchbarer Ton.

Liebe Grüße

Fila
Antworten