Noten Gesang/Blockflöte/TinWhistle

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Eponine
Beiträge: 1
Registriert: Mi Okt 20, 2010 12:03 pm

Noten Gesang/Blockflöte/TinWhistle

Beitrag von Eponine »

Hallo,

ich bin neu hier :-) - wie ihr euch bestimmt denken könnt :wink:

Ich habe seit etwa einer Woche die Waltons Brass in D.
Ich übe tgl. ein bißchen.
Zusätzlich lerne ich seit drei Wochen Blockflöte. Außerdem singe ich.
Von daher habe ich momentan drei Häufchen Noten rumfliegen.

Ich würde mir das gerne vereinfachen, bzw. ich würde auch gerne mal Crossover ein TinWhistle-Stück auf der Blockflöte spielen oder eins meiner Gesangsstücke auf der TinWhistle bzw. Blockflöte.

Bin allerdings nicht die begnadete Musikerin, so daß ich keine Ahnung habe, ob das einfach so geht, oder ob ich irgendwas beachten muß. (Soll ja schon klingen :wink: )

Kann mir jemand von euch meine Frage beantworten????

LG, Eponine
whistleman
Beiträge: 182
Registriert: Sa Apr 17, 2004 5:03 pm

Beitrag von whistleman »

Hallo,

alle Songs in D (zwei Keuze) und G Dur (ein Kreuz) kannst Du sowohl auf der Tin Whistle, als auch auf der Blockflöte spielen. Andere Tonarten sind auf der Tin Whistle in D Stimmung schwieriger (weil dann teilweise für bestimmte Töne eine Halbloch Abdeckung nötig ist).

Viele Grüße

whistleman
susa
Beiträge: 169
Registriert: Mi Mär 22, 2006 6:53 pm
Wohnort: Neuwied, Deutschland

Beitrag von susa »

Hallo Eponine, - und herzlich willkommen in diesem Forum.

Whistleman hat komplett Recht. Ich werde mal etwas ergaenzend rumplaudern.

Es ist natuerlich verlockend, Stuecke, die eigentlich fuer andere Instrumente gedacht sind oder waren, auf der Tinwhistle zu spielen...das hat schon was Wildes...

Dass dabei gewisse Schwierigkeiten auftreten koennen, weil die Tinwhistle diatonisch und daher nur in einigen Tonarten leicht spielbar ist, und weil man vielleicht nicht ausreichend musiktheoriebewandert ist, ist leicht nachvollziehbar.

Ab und an kommt man mit Transponieren weiter, oder man muss mal direkt Notenabschnitte fuer das jeweilige Instrument umarbeiten, z.B. weil der Tonumfang nicht so genau hinkommt.

Als Laie kann man das auch durch rumprobieren und ueberpruefen mit dem Ohr machen.

Als Profi kennt man die Transpositionsregeln gut und das Ganze ist kaum ein Problem.

Wenn ein Stueck fuer Blockfloete z.B. in F-Dur steht und dieser Ton auch im ganzen Stueck nicht unterschritten wird, kannst du das Ganze eventuell auf der Whistle einen Ton hoeher in G oder zwei Toene tiefer in D probieren. Lass dich auch durch dein Ohr leiten und probiere einfach etwas herum - wenn es klingt, wie das Original, nur hoeher oder tiefer, dann ist es ok.

Steht das Stueck fuer Gesang oder Blockfloete vielleicht in A-Dur, der tiefste Ton im Stueck ist aber vielleicht eine Quarte (vier Toene) tiefer, ein E also, dann musst du das beim Transponieren fuer die Whistle beachten und kannst beispielsweise nach G-Dur transponieren, du haettest dann das D (eine Quarte tiefer) als tiefsten Ton der Whistle zur Verfuegung.

Bei diatonischen Musikstuecken kommt man oft recht einfach zum Ziel, problematisch sind Stuecke mit viel Chromatik (vor allem in Kombination mit schnellen Passagen fuer diatonische Instrumente wie Tinwhistles echt schwierig).

Ich experimentiere gerade das Musizieren auf Stabspielen, weil Floeten jeder Art momentan nicht drin sind (mir wurden zwei Zaehne gezogen, und ein eingeschlossener Eckzahn macht auch etwas Druck auf den Kiefer, so dass Floeten echt gerade nicht so passt).
Ich habe es in relativ kurzer Zeit gelernt, auf einem Alt-Glockenspiel (Orff-Instrumentarium, auch meist diatonisch) mit vier Schlaegeln zu spielen, das macht irre Spass und lenkt sogar von Zahnweh ab.

Gerade habe ich ein Stueck von Meister Turlough O'Carolan in Arbeit und musste natuerlich transponieren, von G-Dur nach C-Dur, vier Toene hoeher, weil ich die untere Oktave zum Begleiten brauche und weil ich keine Lust habe, fuer jedes Stueck irgendwelche Klangstaebe auszutauschen (Das Stueck hat den Ton Fis, der auf einem diatonischen Stabspiel eigentlich nicht angelegt ist).

Ab und an musste ein Abschnitt der Melodie in die untere Begleitoktave wandern, weil der Tonumfang so eines Alt-Glockenspiels nicht gerade riesig ist. Dem musikalisch ungeschulten Hoerer faellt das nicht weiter auf, wenn man es geschickt genug in das Arrangement einbaut. Ein geschulter Musiker hoert das und weiss ueber die Gruende Bescheid.

Not macht halt erfinderisch und man entdeckt, dass irische Stuecke auch fuer andere Instrumente geeignet ist, sogar fuer Instrumente, die unberechtigterweise in die Kinderecke geschoben werden (wie es auch der Blockfloete oft genug geschieht).
Das tolle ist, dass man auf so einem Stabspiel auch mehrstimmig spielen kann. Es hat das Potential einer kleinen Reiseharfe...

Ich kann dich nur ermutigen, Crossover zu gehen und alle deine Lieblingsstuecke auf allen Instrumenten, die dir zur Verfuegung stehen, zu spielen.

Abgesehen davon, dass das Ueben dann spannender und abwechlungsreicher wird, lernst du auch eine Menge.
Und ich denke, wenn du ein Stueck wirklich magst, bekommst du das auch hin-und das sogar, wenn du musiktheoretisch kaum Vorwissen hast.

LG,


Susa
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