Tin Whistle für Mittelalter-Musik

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licia
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Tin Whistle für Mittelalter-Musik

Beitrag von licia »

Hi,
ich bin ganz neu hier und habe gleich eine Frage: Was wäre eine gute Whistle, um mittelaltermäßige Stücke zu spielen? Also vom Sound her...
Ich habe bisher nur die MEG von Clarke in C, aber deren Klang ist mir einfach nicht passend genug. Ich wollte mir aber auf jeden Fall noch eine Sweetone in D holen. Ich suche eine Whistle, die etwas verzerrter, und nicht so "klar" klingt...

Ich weiß, dass die Tin Whistle nicht unbedingt das geeigneteste Instrument für MA-Musik ist, aber ich finde, dass es sich einfach toll anhört...
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buenlimon
Beiträge: 11
Registriert: Sa Sep 04, 2010 4:56 pm
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Re: Tin Whistle für Mittelalter-Musik

Beitrag von buenlimon »

licia hat geschrieben:Was wäre eine gute Whistle, um mittelaltermäßige Stücke zu spielen? Also vom Sound her...
Hier werden bestimmt viele Vorschläge kommen. Ich finde es wichtig, bevor man eine große Anzahl Whistles kauft, zunächst zu überlegen, ob durch ein Mikrofon und Lautsprecher gespielt werden soll. Dieses Setup sollte erst stehen. Zum Beispiel: Kondensatormikrofon -> Boss VE-20 -> Aktivlautsprecher oder irgend eine andere Kombination. Und schon hört sich die Whistle völlig anders an. Was nützt es also, eine Whistle zu kaufen, die sich ohne Mikrofon toll anhört, wenn sie mit Mikrofon ganz anders klingt? Umgekehrt klingt mancher Whistle elend, aber sobald ein Mikrofon davor kommt, ist der Sound toll.

Abgesehen davon habe ich ein Mittelalterstück von Jahr 1200 oder so aufgenommen, „Ebbe Skammelsen“, das bei www.soundclick.com/buenlimon gehört werden kann. Es ist auf einer MacNic in C gespielt.
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Loki
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Beitrag von Loki »

Moin,

ich spiele sehr viel in mittelalterlichen und/oder LARP-Settings, und ich kann Dir dabei ein paar Tips geben:

1.) Fast das gesamte "In-Extremo-Mittelalter", auch genannt "Mittelalter Top-40", kriegst Du problemlos auf den Standard-D-Whistles gespielt, in der Tonart E-Dorisch. Das ist ansich kein Problem, ABER:

2.) Wenn Du mit einem Dudelsack zusammenspielen willst, guck Dir deren Stimmungen an. Die meisten Dudelsäcke, die ich bislang mit dabei hatte, spielen die Stücke in A oder G.
Da die meisten Mittelalter-Umsetzungen dorisch sind, brauchst Du eine Flöte, die in Dur und einen Ganzton unter dem Grundton der Tonart gestimmt ist. Wahlweise kannst Du auch transponieren, dann wirst Du nur langsamer bei und kannst nicht so viel tricksen (siehe 5)

3.) Am "vollsten" klingen meiner Meinung nach immer noch die C-Whistles. Wann immer ich die Möglichkeit habe, spiele ich auf einer C.

4.) Optik: Den meisten Zuhörern ist die Bauart der Flöten völlig egal. Wenn Du den Augen was gutes tun willst, binde Bändchen oder Lederstreifen um die Hersteller-Aufkleber (oder mach die ganz ab), und/oder greif zu Flöten mit Holzkopf.
Aber meine Erfahrung zeigt: Sowohl die Plastik-Köpfe, als auch Vollplastik-Flöten, sind den Leuten völlig egal.

5.) Tricks: Bei vielen Mittelalterstücken, die am Ende auf Geschwindigkeit gespielt werden, kannst Du tricksen, wenn Du eine Flöte in der richtigen Tonart hast, indem Du die unteren Löcher nur in die Quarte überbläst (erfordert ein wenig Übung) -- Damit sparst Du Dir mitunter eine ganze Hand, beispeilsweise beim Platerspîl und bist zudem auch noch schneller.
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