Fragen zur Dixontrad Messing - High D Stimmung

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zpucki
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Fragen zur Dixontrad Messing - High D Stimmung

Beitrag von zpucki »

Hallo zusammen,

ich habe mir vor Kurzem eine Dixontrad Messing in High D Stimmung gekauft. Nachzulesen hier --> klick!

Ich hatte schon am ersten Tag meine ersten Erfolgserlebnisse mit der Tonleiter, Frere Jacques und einem kurzen irisch klingenden Gedudel, dessen Namen ich nicht kenne - vermutlich Freistil.

Wie dem auch sei, mir sind dabei jedoch zwei Dinge aufgefallen:
  • 1. - Immer wieder passiert es, dass ich keinen vernünftigen Ton zustande bekomme. Das geschieht oft völlig ohne mir ersichtlichen Anlass. Ich halte den Luftdruck gleichmäßig aufrecht, verändere den Winkel der Whistle nicht und halte die Löcher auch tatsächlich komplett zu. Ich kontrolliere das immer indem ich mir die Haltung der Finger von allen Seiten aus betrachte. Dennoch fängt die Whistle plötzlich an schrill zu werden oder wie ein Wasserkessel zu klingen. Woran kann das liegen? Was kann ich dagegen machen?

    2. - Schon jetzt sehen die Löcher, bzw. die Stellen an denen meine Finger anliegen sehr unschön aus. Graue stellen und rissartige Muster setzen sich ab. Ich habe die Whistle erst einen Tag benutzt. Ist das normal? Was kann ich dagegen tun und wie kann ich das abstellen? Ich habe etwas von abschleifen gelesen. Wie sieht die Whistle denn danach genau aus? Gibt es irgendwo Bildbeispiele dazu?
Ich bedanke mich schonmal im Vorraus für eure Hilfe.

Lieben Gruß
zpucki
Fila
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Beitrag von Fila »

Hallo,

wenn der Ton nicht richtig anspricht, liegt es in der Regel daran, dass entweder ein Loch nicht richtig abgedeckt ist oder der Luftdruck nicht stimmt. Es ist in den ersten Monaten völlig normal, dass diese Probleme auftauchen. Manchmal ist auch einfach etwas Kondenswasser im Windkanal. Deshalb grundsätzlich nach jedem Tune das Fenster im Mundstück zuhalten und kräftig durchpusten.

Messing läuft mit der Zeit immer an (in Verbindung mit Handschweiß geht das ruckzuck). Du kannst die Trad mit etwas Polierpaste und einem weichen Lappen oder einem Messingputztuch schnell wieder auf Hochglanz polieren. Sie sieht dann wieder aus, wie neu.

Liebe Grüße

Fila
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Jannis
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Beitrag von Jannis »

Ich schließe mich der 2. Frage mal an: bei meinen beiden vernickelten whistles ist das, glaub ich, noch extremer. Aber da kann man ja wohl nichts machen, oder? Wenn das Nickel erst mal ab ist an diesen Stellen, ist es eben ab. Da hilft dann auch kein polieren. Sollte man also von Anfang an polieren, damit diese "Flecken" gar nicht erst auftreten?
Jannis
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Brigitte
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Beitrag von Brigitte »

Vor dem Spielen die Haende waschen, hilft schonmal dabei, den Fett/Salzfilm, den man auf der Haut hat, zu reduzieren. Alu und andere Metalle reagieren auf Salz. Wobei ich personelich und sicherlich auch die Bauer der Whistles sich darueber freuen, wenn Whistles zeigen, dass diese gespielt werden....

... und nach dem Spielen mit einen sauberen Baumwolltuch abreiben oder auch mit ein wenig Seifenwasser abwaschen...

Das kann die Veraenderung herauszoegern, jedoch nicht verhindern, vor allem wenn es offenporige Materialien sind.

Polieren geht, um die Tonloecher, Labium herum, jedoch mit Vorsicht zu geniessen.

Schoenen Sonntag noch
Brigitte
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admin
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Beitrag von admin »

Hallo,

das Polieren von Messing und Neusilber Whistles ist absolut problemlos.. Für unsere TWZ Whistles wird es sogar ausdrücklich empfohlen. Auch die Dixon Trad (Unterteil aus Messing) lässt sich mit geeigneter Metall-Polierpaste und einem weichen Lappen absolut ohne Risiko polieren. Natürlich nicht das Kunststoffmundstück, was sich ja von selbst versteht.

Vernickelte Whistles nur mit einem weichen, feuchten Lappen nach jedem Spiel kurz abwischen, damit der agressive Handschweiß entfernt wird, bevor er die Vernickelung schädigt. Durch Polieren sorgt man eher dafür, das die Vernickelung schneller abgeht.

Messing, Neusilber und Kupfer laufen mit der Zeit an und sollten, wenn sie optisch gut aussehen sollen, von Zeit zu Zeit poliert werden. Gerade bei Kupfer ist dieses auch aus hygienischen Gründen sehr wichtig, da es Grünspan bildet, den man unbedingt entfernen sollte.
Spezielle Metallpolituren helfen zu einem gewissen Grad auch, das Material vor neuem schnellen Anlaufen zu schützen.

Das Putzen geht, wenn es regelmaßig durchgeführt wird, blitzschnell. Hierzu sind nur wenige Handgriffe nötig und die Whistle sieht immer gepflegt aus.
Zuletzt geändert von admin am So Aug 01, 2010 7:53 pm, insgesamt 2-mal geändert.
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zpucki
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Beitrag von zpucki »

Danke für die Antworten.

Ich habe heute, am zweiten Tag, bemerkt, dass diese "Verstimmungen" deutlich seltener auftreten wenn ich die Whistle gerade anfange zu spielen. Später treten sie dann vermehrt auf. Ich denke also es liegt tatsächlich daran, dass sich zu viel Kondenswasser bildet.

Daraufhin habe ich immer wieder versucht durchzupusten, was aber nur mäßigen Erfolg hatte. Daran muss man sich wohl gewöhnen? Vom Gitarre spielen bin ich soetwas nicht gewohnt, aber ist ja auch eigentlich nicht zu vergleichen.

Was die Verfärbungen angeht, habe ich mich dann wohl vergriffen. Eine Kunststoff Whistle wäre vielleicht besser gewesen. Jetzt muss ich sehen wie ich dieses Metall gepflegt halte, was ich mir nach einigen Tipps hier doch relativ aufwendig auf Dauer vorstelle. Mal sehen wie ich das am dümmsten gebacken kriege. So viel Geld mir da regelmäßig Putzausrüstung zu kaufen habe ich nun auch wieder nicht.


Eine weitere Frage möchte ich hier anschließen. Ich bin auf die Pennywhistle aufmerksam geworden durch - ich gebe es zu ... Star Trek. ^^' Dort gibt es eine Folge die sich "The Inner Light" nennt. Vielleicht kennt die jemand? Wenn nicht; sehr zu empfehlen, auch für Nicht-Trekkies! Ziemlich schniefig. Jedenfalls spielt Captain Picard in dieser Folge auf einer Flöte. Ich habe mich informiert, mal abgesehen davon, dass diese Flöte eigentlich funktionsunfähig ist, wurde das Stück angeblich auf einer Pennywhistle im Hintergrund gespielt.

Also habe ich mal gegooglet und auch ein Notenblatt dazu gefunden. Ich habe keine Ahnung von Noten muss ich gestehen, aber für diese Melodie werde ich mich gern dran machen sie etwas zu lernen. Ich habe mich schon rangetastet, aber ich kriege diese Töne gar nicht hin. Ich weiß, ich weiß, schweres Stück, braucht viel Übung. Aber darf ich davon ausgehen, dass die verwendete Pennywhistle dort höher gestimmt ist als meine?

Hier das Notenblatt: The Inner Light Sheet

Und für Jene die sich das Ganze mal anhören möchten: Star Trek - The Inner Light Orchestral Suite

Hachja ... *seufz*
admin
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Beitrag von admin »

Was die Verfärbungen angeht, habe ich mich dann wohl vergriffen. Eine Kunststoff Whistle wäre vielleicht besser gewesen. Jetzt muss ich sehen wie ich dieses Metall gepflegt halte, was ich mir nach einigen Tipps hier doch relativ aufwendig auf Dauer vorstelle. Mal sehen wie ich das am dümmsten gebacken kriege. So viel Geld mir da regelmäßig Putzausrüstung zu kaufen habe ich nun auch wieder nicht.

Das geht mit wenigen Handgriffen und wirklich ganz schnell, wenn es regelmäßig gemacht wird.
Metallpolitur oder Messingputztücher gibt es in jedem Supermarkt für wenig Geld und einen Lappen hat meistens jeder im Haus. Einfach mal probieren. Du wirst sehen, wie einfach und schnell das geht.
Das Tinwhistle-Team
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Brigitte
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Beitrag von Brigitte »

zpucki hat geschrieben:Danke für die Antworten.

Ich habe heute, am zweiten Tag, bemerkt, dass diese "Verstimmungen" deutlich seltener auftreten wenn ich die Whistle gerade anfange zu spielen. Später treten sie dann vermehrt auf. Ich denke also es liegt tatsächlich daran, dass sich zu viel Kondenswasser bildet.

Daraufhin habe ich immer wieder versucht durchzupusten, was aber nur mäßigen Erfolg hatte. Daran muss man sich wohl gewöhnen? Vom Gitarre spielen bin ich soetwas nicht gewohnt, aber ist ja auch eigentlich nicht zu vergleichen.

Was die Verfärbungen angeht, habe ich mich dann wohl vergriffen. Eine Kunststoff Whistle wäre vielleicht besser gewesen. Jetzt muss ich sehen wie ich dieses Metall gepflegt halte, was ich mir nach einigen Tipps hier doch relativ aufwendig auf Dauer vorstelle. Mal sehen wie ich das am dümmsten gebacken kriege. So viel Geld mir da regelmäßig Putzausrüstung zu kaufen habe ich nun auch wieder nicht.
Eine Tube Metallpolierpaste kostet ein paar Euro und bei der Menge, die man braucht um mal kurz die Oberflaeche zu reinigen, kommst Du damit wahrscheinlich viele Jahre aus. Aluminium dunkelt ueber die Jahre auf jeden Fall etwas nach. Wenn Du Aluwhistles mit Metallpolierpaste polierst, nimmst Du deren Oberflaeche weg, meistens sind diese nicht hochglanzpoliert sondern haben "minimale vielleicht kaum sichtbare Polierlinien". Mit der Metallpaste nimmst Du diese Polierlinien weg und das Metall wird ganz glatt '(mirror finish), Konsequenz kann sein, dass Deine Finger "kleben" bleiben, das ist nur minimalst, vielleicht merkst Du es bei Deinem Spiel auch garnicht, aber es kann einen Unterschied im Greifgefuehl sein, evtl. mit schwitzigen Haenden, wird es sogar etwas glitschiger mit dem Greifen.

Ich persoenlich - und wie schon gesagt, auch sicher viele der Whistlebauer - finden eine "gespielte" Whistle (Trommel was auch immer) schoener anzusehen, als eine hochglanzpolierte, die ungespielt ausschaut. Und die Fingermale um die Tonloecher herum, beeinflussen ja den Klang nicht.

Bzgl. des Kondenzwassers im Windkanal. Oft entsteht das, wenn ein Temperaturunterschied zwischen dem Kopf und der warmen, feuchten Atemluft besteht. Wichtig ist also vorher kurz anzuwaermen und bei laenger andauerndem Spiel und warmem Kopf sollte es eigentlich weniger oder garkein clogging geben. Wichtig ist, den Windkanal sauber zu halten. Staubteilchen oder andere Rueckstaende im Windkanal sind meistens die Problembereiter bei Clogging. Wenn es vermehrt auftaucht, den Kopf in warmen Seifenwasser eintunken, ein wenig einweichen lassen und dann mit einem Streifen aus weicherem Material als der Kopf ist durchgehen und sehen, was dabei dann rauskommt. Bei Plastikkoepfen wie der Dixon dann haerterer Papier- oder Pappstreifen, kein Metall verwenden, damit koenntest Du dir Riefen reinkratzen und dann gibt es weitaus mehr Clogging-Probleme. Waehrend man Whistle spielt, sollte auf zuckerhaltige Getraenke oder Naschwerk verzichtet werden...

Schoene Woche wuenscht
Brigitte
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Beitrag von Saphir »

Hi!

Find ich ja lustig, ich habe auch vor kurzem mit derselben Whistle angefangen (habe aber auch noch zwei ältere von einem vorherigen Versuch :roll: ). Am Anfang fand ich die Abdrücke meiner Patschfinger auch doof, aber mittlerweile finde ich die richtig cool. 8) Wie ja auch andere schon gesagt haben, das zeigt wenigstens, dass man die Whistle auch benutzt, und irgendwie hat es Stil.

Das Problem mit dem feuchten Spielen habe ich auch. :roll: Immer weiter kräftig durchpusten, das hilft schon. Aber richtig vermeiden lässt es sich bei mir bisher nicht. Wenns zu arg wird, wische ich sie mal kurz mit einem Papierstreifen durch.
Am Anfang geht es immer total super, und dann wirds immer schlimmer, bis ich dann eventuell sogar die Whistle wechseln muss.

Die Star-Trek-Folge muss ich mir auch unbedingt mal anschauen. :D

Wünsche dir auf jeden Fall viel Erfolg noch. :D
zpucki
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Beitrag von zpucki »

Nochmals danke für die weiterführenden Tipps. :)

Ich werde das mit dem "Auswischen" des Mundstücks mal probieren. Gestern habe ich das Unterteil mit einem feuchten Lappen bearbeitet. Die Stellen gingen ein wenig zurück, aber eben nicht komplett. Gut, ich werde mich mal umsehen nach Poliermaterial, wenn das wirklich nicht so teuer auf Dauer ist geht's ja.

Ich verstehe auch langsam was du meinst, Brigitte. Diese Spuren geben dem Instrument irgendwie ein Profil - einen Charakter - eine Geschichte. Es hebt seine Individualität. Dennoch möchte ich nicht, dass sie irgendwann komplett "versifft" aussieht, denn das wiederum könnte unangenehme Schlüsse auf denjenigen zulassen der die Whistle spielt. ^^'

Vielleicht hat noch jemand eine Antwort auf meine Frage zu "The Inner Light"? Das wäre toll. Für Saphir und alle anderen Interessierten; das ist die Star Trek The Next Generation Folge 25 der fünften Staffel.


PS:
Darf ich hier einen Link zu der Folge hineinstellen?
Das Ansehen wäre rechtlich gesehen legal. Sagt sogar das Magazin Focus. Oo (Verweis auf: §44a UrhG)
zpucki
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Beitrag von zpucki »

Wollte nur kurz eine Rückmeldung geben. Ich habe bei meinen Eltern noch eine alte Tube Metallreiniger gefunden und die Whistle damit bearbeitet. Das Resultat war durchaus beeindruckend. Sie sieht nun tatsächlich bedeutend besser als nach der Neuanschaffung aus. Jetzt glänzt sie richtig schön und wirkt ziemlich edel. ^^

Danke nochmal. :D
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Beitrag von admin »

PS:
Darf ich hier einen Link zu der Folge hineinstellen?
Das Ansehen wäre rechtlich gesehen legal. Sagt sogar das Magazin Focus. Oo (Verweis auf: §44a UrhG)
Das ist kein Problem.
Das Tinwhistle-Team
Saphir
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Beitrag von Saphir »

zpucki hat geschrieben:Wollte nur kurz eine Rückmeldung geben. Ich habe bei meinen Eltern noch eine alte Tube Metallreiniger gefunden und die Whistle damit bearbeitet. Das Resultat war durchaus beeindruckend. Sie sieht nun tatsächlich bedeutend besser als nach der Neuanschaffung aus. Jetzt glänzt sie richtig schön und wirkt ziemlich edel. ^^

Danke nochmal. :D
Hm, ich glaube ich brauche noch eine. Bei meiner hier kann ich mich echt nicht überwinden - irgendwie finde ich das angelaufene schön. Andererseits würde ich schon gern mal sehen, wie das polierte aussieht. :lol:

Edit:
Die Folge habe ich mir jetzt auch mal angeschaut - wirklich knuffig! :D
zpucki
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Beitrag von zpucki »

Entschuldigt, dass ich mich erst jetzt melde, hatte einiges um die Ohren.

Die polierte Variante sieht auch toll aus und keine Angst, die Whistle läuft ja mit der Zeit auch wieder an.
Obwohl, diesen rauen anfänglichen Look kriegt sie wohl nicht wieder.

Wie dem auch sei, es freut mich, dass dir die Folge gefallen hat.
Für diejenigen die sie noch sehen wollen, --> klick

Ist allerdings in Englisch. Eine deutsche Version habe ich jetzt nicht gefunden.
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