2. Oktave, D whistle

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Jannis
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2. Oktave, D whistle

Beitrag von Jannis »

Ich spiel jetzt 3 1/ 2 Wochen und hab' immer noch Probleme mit der 2. Oktave. Das D geht noch. Aber alles darüber hört sich mächtig fiepsig oder auch quäkig an. Verhaucht sowieso. Ich habe eine Generation und eine Feadóg. Das nimmt sich bei beiden nicht viel. Also liegt es vielleicht nicht unbedingt an der preiswerten whistle, sondern an meiner Technik.
Ich hab schon Angast vor jedem Spiel in den hohen Tönen, meiner Nachbarn wegen. Warte schon immer, daß die ersten Beschwerden kommen. Hört sich ja auch nicht wirklich gut an. Abend übe ich mit Klebestreifen am Labium.
Wie kann man das verbessern? Blas ich nicht stark genug, bleib ich unten oder irgendwo dazwischen. Blas ich zu stark, quietscht es obendrüber. Blas ich in der richtigen Stärke, klingt es trotzdem scheußlich.
Ist das normal für einen Anfänger?

LG, Jannis
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Loki
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Beitrag von Loki »

Das Problem hatte ich am Anfang auch, vor allem weil ich mich wegen der Nachbarn net getraut habe, hoch zu spielen. Was dagegen hilft: einfach spielen.

Meine drei Tips an Flötenneulinge ist immer:
Tip 1.) Spiel ein paarmal die Tonleiter rauf- und runter, um die Griffe reinzukriegen, ruhig ohne pusten, nur für die Griffe.

Tip 2.) Spiel danach einfach ein wenig vor Dich hin. Ohne Tune, sondern einfach nur Melodiefolgen.
Versuche dabei, immer mal wieder einen (!) Ton höher zu kommen, den Ton, wenn's geklappt hat, weiter mit in die Melodien einzubauen, und erst, wenn du den sauber hast, nimmst Du den nächsten in Angriff.
Du lernst so spielerisch, welchen Atemdruck Du für welchen Ton brauchst. Außerdem lernst Du auf Dauer eine Art "Ohr-Hand-Koordination", sprich: Irgendwann kennen die Finger die Tonabstände zwischeneinander, salopp ausgedrückt. Wenn Du die Melodie kennst und den Startton hast, fließt der Rest dann beinahe von selbst.

Tip 3.) Mach das niemals, wenn jemand im Raum ist, der größer und Stärker ist als Du ;-)
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Jannis
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Beitrag von Jannis »

Loki hat geschrieben: Tip 3.) Mach das niemals, wenn jemand im Raum ist, der größer und Stärker ist als Du ;-)
*lach!*
Mein Hund ist schwerhörig und mir treu ergeben und die Katzen ertragen es mit Contenance.

Danke für die Tips. Wie heißt nochmal dieses blöde Wort mit "G"? Achso, ja: "Geduld". :roll:
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Loki
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Beitrag von Loki »

Noch ein Tip, ist mir gerade aufgefallen bei meiner Low:

Versuch mal, möglichst gerade in die Tin zu pusten, also die nicht wie eine Blockflöte abgewinkelt zu halten, sondern wirklich gerade vom Mund weg, daß die Luft nicht "um die Ecke" muß. Manchmal hilft das, den Luftstrom besser zu kontrollieren
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Jannis
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Beitrag von Jannis »

Nochmal danke!
Tip 2.) ist Gold wert! E und F gehn schon besser. Hab auch nochmal meinen Ansatz etwas modifiziert.
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leef
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Beitrag von leef »

Ich habe auch eine Frage dazu. Mir macht die 2. Oktave Schwierigkeiten, weil ich das Gefühl habe ich muß für jeden Ton den passenden Luftdruck aufbauen und kann nicht mit dem selben alle Töne spielen. Ist das wirklich so oder spielt mir mein Kopf einen Streich?

Je weiter hoch ich von den Tönen her komme, also je mehr Löcher offen sind, umso stärker muß ich blasen. Ist das richtig so?

Gibt es noch andere Übungen außer Tonleiter hoch und runter um ein besseres Gefühl für den Luftstrom zu bekommen? Im Moment spiele ich jeden Ton einmal in der "normalen" Oktave und dann überblasen eine Oktave drüber. Das wechsel ich ab. Bringt mich das weiter oder präge ich mir so etwas falsches ein?

Danke!
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Loki
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Beitrag von Loki »

Es ist schon richtig, daß Du bei den meisten Flöten für JEDEN Ton einen anderen Anblasdruck brauchst. Auf den unteren Oktaven fällt das nur nicht so stark auf -- auf der untersten gar nicht, und auf der zweiten, wie Jannis sicher schon gemerkt hat, stellt es sich mit der Spielpraxis irgendwann ein. Ab der dritten wird's aber dann doch deutlich.

Wie Du jetzt den richtigen Druck übst, musst Du mit Dir selbst ausmachen -- wenn die Oktavsprung-Technik Dir hilft, dann benutz sie! ABER: Du musst unbedingt darauf achten, auch wirklich die volle Oktave zu springen -- es ist nämlich bei den meisten Tins möglich, die auch nur eine Quarte zu überblasen.

Das ist auch der Grund, warum ich zum Melodie-Dudeln mit immer einem Ton mehr rate: Da merkt man aus dem Kontext, ob man richtig liegt, und kann den Anblasdruck vom vorherigen Ton als Referenz nehmen, irgendwann versucht man dann, mal über 'ne große Terz auf seinen neuen Ton zu springen, und irgendwann kommen dann auch mal Oktavsprünge -- nur halt net als primärer Übungsansatz.
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leef
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Beitrag von leef »

Dritte Oktave? Wow! Das ist mir neu! Ich komme sogar zwei Oktaven höher? Das kann ich mir kaum vorstellen... das muß ja nur so quietschen.

Danke für die Tips schonmal, ich werde mal mit einem Stimmgerät prüfen, ob ich wirklich die Oktave blase oder nur eine Quarte..
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Loki
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Beitrag von Loki »

Es quietscht auf Sweettones und Clarke Megs, es funktioniert wunderbar auf Feadogs (Gerade auf den Feadog Black/Corr Whistles) und auf Susato Dublins.
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leef
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Beitrag von leef »

So grade probiert. Bei meiner Dixon TRAD komme ich in die 3. Oktave, der Ton ist aber nicht stabil. Scheint sehr schwierig zu sein. Stimmgerät sagt ich überblase zu Oktaven, also auch alles in Ordnung.

Dann heißt es wohl nur noch üben üben üben...
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