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Das Forum für Tin Whistle Anfänger. Habt ihr Fragen? Ist etwas unklar? Dann seid ihr in diesem Forum genau richtig.
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Jupiter
Beiträge: 3
Registriert: Fr Mai 01, 2009 3:55 pm

Fragen

Beitrag von Jupiter »

Hey

ich bin ein absoluter Anfänger was Blasinstrumente angeht. Ich hab mir vor ca. 2 Wochen jetzt so eine Whistle (Waltons, roter Kopf, falls die Farbe ne Bedeutung hat) für 20 EUR besorgt, weil ich das Instrument mal ausprobieren wollte.
Ich versuch mich jetzt seit 2 Wochen dran, aber irgendwie klingen die Töne etwas merkwürdig, das find ich zumindest. Also wenn ich mir das so von den ganzen Bands anhöre, dann klingt das anders xD

Ich hab mal ne Tonleiter aufgenommen, wie die Whistle klingt. Da sind ein paar schiefe Töne dabei, ich hab noch Probleme mit der Luft, aber es geht mir erstmal um den Klang.

--> Beispiel

Und ich hab irgendwie das Problem, dass die Whistle manchmal total hoch und schrill ist, obwohl alle Löcher geschlossen sind und ich nur sehr leicht hineinblase. Anfangs hab ich gedacht, dass die verstimmt ist, aber ich wüsste nicht, wie man sie stimmen sollte...
Es ist eine 20 EUR Whistle, sind diese billigen Whistles wirklich etwas billig? Ich mein, irgendwo muss ja der Preisunterschied herkommen, wenn ich sehe, dass es auch Whistles für über 100 EUR gibt. Was können die teuren Whistles denn besser als die preiswerten? Wo kommt der Preisunterschied her? Hat das wirklich etwas mit dem Klang zu tun?

Danke schonmal für die Antworten :-)
Fila
Beiträge: 381
Registriert: Fr Feb 13, 2004 7:16 am

Beitrag von Fila »

Hallo,

das klingt ja gar nicht so schlecht.

Auf einer Waltons kann man auch ganz tolle Musik machen. Leichter lassen sich meiner Meinung nach gerade für Anfänger besser die Whistles von Tony Dixon oder die Clarke Sweetones spielen. Die werden nicht so schrill.

Das Wichtigste aber ist es für Dich, dass Du Dich zunächst mit verschiedenen elementaren Spieltechniken vertraut machst (Atmung, Blasdruck, Zungenstoß etc.)

Ich empfehle Dir deshalb die Anschaffung eines guten Lernheftes. Schritt für Schritt führt Dich das Heft Tin Whistle Workshop I von Andreas Joseph (mit CD) zum erfolgreichen Tin Whistle Spiel. Schau mal im TWZ Shop nach: http://www.tinwhistle.de/02ba7597dc0dd8 ... /index.php

Liebe Grüße

Fila
Jupiter
Beiträge: 3
Registriert: Fr Mai 01, 2009 3:55 pm

Beitrag von Jupiter »

Danke für die schnelle Antwort :-)

Ich hab mir dieses Lernheft jetzt mal angeschaut. Bei der Whistle, die ich hab, war ja auch so ein Lernheft dabei, aber da wird lediglich erklärt, wie man die Whistle hält. Die anderen drei Seiten der vier Seiten sind Notenkunde.
Und die Noten, die in dem Heft sind, scheinen nicht wirklich nach Schwierigkeitsgraden geordnet zu sein. Da sind direkt bei den ersten Noten hohe Töne dabei, für die man dann mehr Luft investieren muss. Ich weiß nicht, ob das für den Anfang praktisch ist.
Das sieht aber so aus, als ob dieses Lernheft von Andreas Joseph anders ist. Vielleicht sollt ich wirklich mal über eine Anschaffung nachdenken.

Warum ist eine Clarke Sweetones oder eine Tony Dixon für Anfänger eigentlich besser geeignet als jetzt zum Beispiel eine Chieftain, die man in dem Shop ja auch erwerben kann?
Fila
Beiträge: 381
Registriert: Fr Feb 13, 2004 7:16 am

Beitrag von Fila »

Hallo,

die Chieftain ist für Anfänger ungeeignet, da sie sehr viel Luftdruck benötigt, um gut zu klingen. Anfänger sind meist nicht in der Lage so viel Luft zu erzeugen (es ist eine gute Atemtechnik erforderlich). Die Sweetone und die Dixon sind diesbezüglich viel leichter zu spielen.

Liebe Grüße

Fila
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Ghostdancer
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Beitrag von Ghostdancer »

Hallo auch von mir!

Generell bekommst Du ja so in etwa die Töne, die auch kommen sollen. Grundsätzlich hilft nur üben, üben, üben. Zum einen muß man sich erst auf das Spielen eines Blasinstrumentes "einschießen" und zum anderen muß sich die Atem- und Anspieltechnik entwicklen.

Versuch mal den Luftstrom nicht über den Kehlkopf bzw. "im Hals" zu regulieren sondern mit der Zunge. Ein paar mal "Tuh Tuh Tuh" sagen - dabei stößt man für gewöhnlich mit der Zunge oben im Gaumen an. Diese Unterbrechung des Luftstroms reicht aus, um die einzelnen Töne zu "artikulieren". Hört sich erst einmal etwas komisch an und muß man ein paar mal bewusst üben - aber es macht einiges aus, ich spreche da aus eigener Erfahrung ;) Also erst mal kurz "trocken" üben und dann beim Spielen versuchen die Töne mit dem "Tuh" anzuspielen.

Eine weitere Ursache für den "schräpigen" Klang kann auch unsauberes Greifen sein. Versuch die Löcher auf der Whistle NICHT mit der Fingerspitze abzudecken sondern mit der Fingerkuppe (also dem 1. Glied des Fingers). Wenn man die Löcher nicht ganz 100%ig zu hat schräpt es schon mal gerne.

Auch ich kann den Tin Whistle Workshop Teil I nur wärmstens empfehlen, siehe auch meinen Post hier:
http://www.tinwhistle.de/forum/viewtopic.php?t=506

Was die Tin Whistle an sich angeht:
Natürlich darfst Du Dir als Anfänger auch eine Whistle für deutlich über 100 Euro kaufen, kein Thema. Allerdings ist da das Risiko, daß man eine Menge Geld in den Sand setzt wenn man merkt, das es einem nach 2, 3 Wochen doch keinen richtigen Spaß macht. Ich würde immer empfehlen mit einer günstigen anzufangen und wenn es einem Spaß macht kann man sich immer noch eine teure Whistle kaufen. Wenn man einige Zeit gespielt hat weiß man auch eher, was einem wichtig ist (bestimmter Klang, Gewicht, Handling, Optik).

Ich habe einige günstige Whistles hier bei mit rumfliegen (Féadog, Waltons, Clarke) die sich IMO alle recht ordentlich spielen lassen. Für Anfänger würde ich eine Clarke Sweettone bzw. MEG by Clarke empfehlen - günstig, voller Klang, nicht zu große Löcher (also auch für Kinder und Menschen mit schmalen/kleinen Fingern geeignet). Mein persönlicher Favourit ist momentan eine Waltons Little Black D aus Aluminium. Zum einen mag ich vom Handling her lieber zylindrische Whistles und zum anderen ist die nicht all zu laut und damit geeignet fürs Üben in einer Mietwohnung ;)
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Jupiter
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Beitrag von Jupiter »

Ich hab das mit dem "tuh" mehrmals ausprobiert, wird ja auch in dem Lehrheft so gesagt, aber irgendwie krieg ich das wahrscheinlich nicht so hin, wie man es hinkriegen soll. Ich mach das so, dass ich nach jedem Ton quasi stoppe und dann neu hineinblase. Also so wie ich es in dem Beispiel da am Anfang auch gemacht habe. Wenn ich "tuh" spreche, dann klingt der Ton öfters schief und außerdem merk ich da keinen großen Unterschied...aber wahrscheinlich mach ich irgendwas falsch.

Und ich hab noch große Probleme bei den tiefsten Tönen...ich blas immer zu kräftig rein...aber ich denk mal, dass ich das mit etwas Übung hinkriegen werden.
Ich hab halt nur das Problem, dass ich jetzt während der Prüfungszeit so gut wie gar nicht zum Üben komme :-/ Ich hoffe, ich find danach die Zeit, dann mach ich vielleicht auch mal Fortschritte...
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Ghostdancer
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Beitrag von Ghostdancer »

Ja, mit dem "Tuh" ist etwas blöde zu erklären. Wenn Du "Tuh" sagst, dann stößt (normalerweise) beim "T" die Zungenspitze oben am Gaumen an, kurz vor den Zähnen. Achte mal bewußt drauf, wen Du "Tuh Tuh Tuh" sagst.
Dieses Anstoßen der Zunge am oberen Gaumen ist das, was gefragt ist.

Wenn Du jetzt die Whistle spielst, blase gleichmäßig einen Ton... dann stoße dabei (!) mit der Zunge am oberen Gaumen an... eben als ob man "Tuh" sagen würde, was man aber letztendlich nicht macht. Das Anstoßen der Zunge am oberen Gaumen unterbricht bzw. reduziert den Luftstrom ausreichend um eine Unterbrechung im Ton zu bekommen.

Wenn man sich angewöhnt hat, für jeden Ton neu "anzublasen" dann muß man sich zu Anfang dazu zwingen durchzupusten und die Unterbrchungen bewußt mit der Zunge herbei zu führen. Die ersten paar Male ist es noch ungewohnt bzw. schwierig... aber irgendwann macht es "klick!" und dann klappt es auf einmal. War bei mir genau so ;)

Man kann natürlich für jeden Ton neu anblasen... bei der Spieltechnik mit der Zunge kann man aber viel differenzierter die Töne anspielen... hart und knackig oder auch ganz weich, wenn man möchte.

Bei den tiefen Tönen hab ich zu Beginn jeder Übungssession auch immer mal wieder meine Probleme... bei den meisten Whistles braucht man eben sehr wenig Luft dafür. Meist spiel ich zu Anfang erst mal ein paar Skalen/Tonleitern hoch und runter um das Feeling für die Whistle zu bekommen. Da ich mal die eine, mal die andere benutze muß ich mich auch immer erst auf das aktuelle Blasrohr einspielen.

Letztendlich hilft, wie Du schon richtig erkannt hast, einfach nur üben, üben, üben. Mir fehlt momentan auch einfach die Zeit zum Üben bzw. eine sehr leise Whistle fürs Mitternachtsspiel ;)
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whistleman
Beiträge: 182
Registriert: Sa Apr 17, 2004 5:03 pm

Beitrag von whistleman »

Hallo,

Du darfst auf keinen Fall den Luftstrom stoppen. Die Luft muss, während die Zunge tuh oder duh stimmlos artikuliert, immer weiter fließen. Sonst entstehen Unterbrechungen, die nicht sein dürfen. Die Zunge ist quasi ein Ventil, das den fließenden Luftstrom ganz, ganz kurz unterbricht. Stell' Dir vor, Du geht mit dem Finger waagerecht durch einen fließenden Wasserstrahl. Das Wasser fließt immer weiter und wird nur ganz kurz durch den Finger der hindurch flutscht unterbrochen. Genau das macht die Zunge beim Tuh- oder Duh- Zungenstoß. Dadurch klingen die Töne wie an einer Perlenkette aneinander gereiht.

Viele Grüße

whistleman
Vegtam
Beiträge: 7
Registriert: Fr Jan 16, 2009 5:29 pm

Beitrag von Vegtam »

Ja das üben, üben, üben hat wirklich seinen Sinn. Ich bin nun auch seit gut 2 Wochen fleißig dran und war auch einige Tage wirklich an den tiefen Tönen richtig am verzweifeln, weil ich immer zu fest geblasen hab. Mit der Zeit ändert sich das aber, ist halt das Gefühl, dass sich entwickeln muss. Ich merke derzeit wie das immer besser funktioniert, mittlerweile hab ich das Problem nur noch direkt beim Anblasen der Töne, dass es wirklich ganz kurz etwas zu viel ist.
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