tinwhistle.de - Forum

Hallo liebe Whistler!

Ich denke nun schon seit längerem darüber nach, mir eine Tin Whistle zu kaufen. Nachdem ich nach meiner Blockflöte jahrelang Klarinette spielte, möchte ich zur Abwechslung mal ein Instrument mit etwas sanfteren Tönen.
Ich habe mich bereits auf vielen einschlägigen Internetseiten umgesehen, Informationen gesammelt, Hörbeispiele angehört, etc.
Ich weiß, dass die "D major"-Tonlage, gefolgt von "C" am häufigesten benutzt wird. Dass es stimmbare (zweiteilige) und nicht stimmbare (einteilig) Whistles gibt.
Wenn mich meine Ohren mich nicht täuschen hängt die Klangqualität sowohl vom verwendeten Material, als auch von der Form des Klangkörpers ab. Stimmt das?

Trotzdem bin ich mir immer noch nicht sicher, welche Whistle es denn für mich sein sollte.
Ich hoffe, ihr könnt mir bei der Auswahl etwas weiterhelfen. Prinzipiell ist es mir egal wieviel Luft man zur Tonerzeugung braucht; "schlimmer" als bei meiner Klarinette kann es gar nicht sein.


Folgende Wünsche habe ich an eine Whistle:
1) D-Tonlage
2) Sanfte, weiche Tonqualität (sehr wichtig)
3) Nicht zu teuer
4) gern auch stimmbar
5) sollte nicht zu sehr nach Blockflöte klingen (habe schon eine)

Ich wäre sehr dankbar für eure Erfahrungen und Tipps!

Hallo,

die perfekte Whistle gibt es leider genau so wenig, wie die perfekte Blockflöte. Dein persönlicher Geschmack ist da ganz entscheidend. Die mit Abstand gebräuchlichste Stimmung ist die D-Stimmung (über 90%). Ich empfehle Dir auch auf jeden Fall eine stimmbare Whistle. Was nun das Fabrikat angeht, so gibt es natürlich viele Möglichkeiten. Hier meine Favoriten:

1. TWZ XL1 High D: Tolle Whistle, klasse Sound und super Intonation. Benötigt auch in der oberen Oktave nicht zu viel Luft. Kostet ca. 130 Euro

2. Tony Dixon High D: Ab 29,90. Klingt gut, spielt sich gut, sehr klarer Sound. Gibt es in ABS, Messing oder Alu. Die Messing und Alu Varianten sind etwas voller im Sound. Sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis. Super Whistles für den Einstieg.

Beide Whistles klingen auch im oberen Bereich sanft. Die Dixon ist leiser als die XL1 (das kann unter Umständen beim Zusammenspiel in einer Band wichtig sein, wenn es auf Durchsetzungsvermögen des Sounds ankommt).

Soundfiles: www.tinwhistle.de

Viele Grüße

Fila

Ich habe die Auswahl mittlerweile auf zwei Whistles eingegrenzt. Nachdem ich alle zu teuren und nicht stimmbaren eliminiert hatte, blieben nur noch eine handvoll übrig.

Die Tony Dixon Traditional High D gefällt mir vom Ton her übrigens sehr gut. Ich frage mich, ob die Tony Dixon Polymer Tunable High D wohl ähnlich klingt? Vielleicht spielt die ja jemand von euch und kann mir den Klang beschreiben?
Klanglich gut gefällt mir auch die Susato Kildare S-Series High D.

Höre jetzt schon die ganze Zeit die Hörbeispiele.
Schwere Entscheidung.

Warte gespannt auf weitere Vorschläge oder Erfahrungsberichte zu den drei genannten Instrumenten. Die finanzielle Schallgrenze liegt bei 40-50 Euro.

Soundfiles sind immer mit Vorsicht zu geniessen. Es gibt viele Faktoren, die dabei reinspielen:

- Wie gut wurde Mikrophoniert? Mit einem miesen Mikro klingt selbst die Top-Whistle schauderhaft. Oder aber der Klang wird so verfälscht, dass die Guinnes-Werbegeschenk-Whistle traumhaft klingt.

- Wie gut ist der Spieler/die Spielerin? Ein hohes D klingt meist nur mit OXXXXX richtig sauber - ich selbst verwende oft XXXXXX bei schnellen Passagen. Je nach sample kann das aber den Unterschied von "wechsel zwischen den Oktaven hakelig" und "klingt einfach super" ausmachen.

- Wird die Whistle richtig angeblasen? Je nach Whistle funktioniert die eine oder andere Technik gut. Als ich meine Whistles von Colin Goldie (Overton) bekommen habe hat das garnicht gut geklungen. Nach ein paar Tipps von Colin und Brigitte (seine Frau) war der Klang wie ausgewechselt. Da verbringt sogar die "Burke Pro Viper in Messing", meine ehemalige Lieblingswhistle die meiste Zeit der Jahres im Futteral.

- Wird ein schöner Tune gespielt? Klingt vieleicht blöd, aber mir gefällt ein Soundfile automatisch besser, wenn da eine Melodie drauf ist, die schön ist. Auf diversen Seiten wird immer der gleiche Tune verwendet, da kann man das recht gut vergleichen.


- Stimmt die Intonation der Whistle? Ich habe eine C-Whistle von Clarke und die klang völlig schräg, wenn man die gespielt hat. Ich habe den Kopf gelockert (heisses Wasser wirkt Wunder) und etwas weiter rausgezogen. Witziger weise ist mir das zuerst garnicht aufgefallen, da das abhängig vom Tune ist ob das richtig krass auffällt oder nicht. Die Tonleiter klingt sauber, aber sobald ich einen Tune anspiele in dem ein paar größere Tonsprünge drin sind passt da garnix mehr. Die D-Whistles von Clarke sind übrigens super! Kann sein, dass ich bei der C-Whistle einfach nur Pech gehabt habe und genau genommen Ausschuss erstanden habe.

- Klingt die Whistle wirklich so, oder wurde der Klang gezielt verändert? Mit ein bisschen Hall klingt das weicher. Mit Filtern und Equalizern kann man unschöne Frequenzen rausfiltern. Usw. Ich will da keinem etwas unterstellen, aber eine "gute Referenz-Aufnahme" und eine "gut klingende Aufnahme" sind etwas grundlegend verschiedenes. Darum ist es auch sinnlos Aufnahmen von Whistle Bauern zu vergleichen - die wollen ihre Instrumente verkaufen und werden natürlich alles daran setzen, dass das möglichst gut klingt.


Mein Tipp wäre: Probier die Whistle aus, bevor du sie kaufst. Wenn das nicht gehen sollte hör die Soundfiles genau probe und lies vieleicht auch was andere Spieler über die Whistle schreiben. Ich gebe oft auf geschriebene "Testberichte" mehr als reine "Soundfiles". In Deutschland hat man 14 tägiges Rückgaberecht - da kann man sich auch mal eine Whistle bestellen und zurückschicken, wenn das wirklich garnix sein sollte. Generell gilt natürlich, dass die teureren Whistles meist besser klingen, aber da scheiden sich auch die Geister. Wer den "originalen" Klang will kauft eh nur Generation... ja, is klar... ich hab keine Generation und finde auch den Klang nicht besonderst knülle.

Da du einen etwas weicheren Klang suchst und trotzem keinen Blockflöten Sound möchtest würde ich dir von einer Whistle komplett aus Polymer oder Holz Whistle abraten. Die Klingen sehr schnell nach Blockflöte. Eigentlich auch kein Wunder, da die Tonerzeugung identisch ist und das Material maßgeblich die Klangfarbe beeinflusst. Susate sagt man insbesondere nach, dass sie eher wie Blockflöten klingen.

So verrückt es klingen mag, aber ich könnte mir vorstellen, dass dir eine Clarke Sweetone gut gefallen könnte. Die hat einen recht weichen Klang, ist mit einer minimalen Modifikation stimmbar und kostet nicht wie Welt. Die originale Clarke finde ich persönlich furchtbar, aber richtig gespielt hat die einen sehr charmanten Klang, den man sonst nirgendwo findet.

Einen gute Testbericht dazu (auf englisch) gibt's unter http://www.whistlethis.com/index.php?co ... %3D#clarke - dort wird auch die Tony Dixon vorgestellt und von dem was du dir vorstellst könnte das gut passen.


Eine schrott Whistle vermag in Meisterhänden wunderbar zu klingen. Eine top Whistle klingt jedoch in Anfängerhänden furchtbar. Und "irisch" wird der Klang erst durch die richtige Technik!

Zu guter letzt darf ein Satz nicht fehlen: It's the player - not the whistle!

und ansonsten kannst du auch super bei tinwhistle.de anrufen und dich noch mal beraten lassen!

Hallo,

mp hat mit Recht darauf hingewiesen, dass Soundfiles nur dann vergleichbar sind, wenn die Aufnahmebedingungen nahezu identisch sind. Fast alle Soundfiles auf www.tinwhistle.de sind deshalb unter möglichst gleichen Bedingungen, meistens sogar mit dem gleichen Tune erstellt worden. Das bedeutet, dass alle Soundfiles mit dem gleichen Mikro und identischen technischen Einstellungen aufgenommen worden sind.

Mmm...

Ich bin verwirrt. - Wann wurde dieses Thema zum Soundfile-Disskussions-Forum?

Wenigstens wurde das Problem jetzt ein für alle mal geklärt.

Irgendwie lustig, v.a. wenn man bedenkt, dass ich dieses Thema alleine deshalb begonnen habe, weil sich die Tonbeispiele spätestens nach der dritten Whistle für mich alle gleich anhörten.

Hatte gehofft durch eure Erfahrungsberichte herauszufinden, ob eine der drei Whistles doch nicht ganz so sanft klingt, vielleicht in manchen Tonbereichen gerne anfängt zu "fiepen".

Hohe, schrille Töne sind in Kombination mit meinem leichten Tinnitus nicht wirklich empfehlenswert.

Ich geb' die Hoffnung noch nicht ganz auf, vielleicht kommt ja noch etwas konstruktive Kritik zum eigentlichen Thema.

Hallo,

bisher wurden Dir hier im Thread schon einige gute Vorschläge für empfehlenswerte Whistles gegeben. Die kann ich fast alle nur unterstützen. Deine Idee mit der Dixon ist schon voll in Ordung. Preis, Sound und Spielbarkeit sind bei diesem Instrument gut. Diese Whistle wird Dir sicherlich gut gefallen. Meine Favoriten sind hier die Dixon Alu und die Dixon Trad. Die Polymer klingt etas dünner, gefällt mir nicht so gut, da ich lieber Metall Whistles spiele. Von der Susato Kildare S-Serie würde ich abraten. Sie klingt recht blockflötig und sehr laut. Der Sound ist nicht so stark vom Material abhängig, wie man vielleicht denkt. Viel wichtiger ist die Form und Ausarbeitung des Kopfstückes. Hier entsteht der Ton ja auch. Ob sie aus Holz, Alu, Polymer, Messing, Neusilber etc. ist, ist viel eher eine optische Angelegenheit. Meine Meinung: Tin Whistle bedeutet ja Blech Pfeife. Aus diesem Grunde bevorzuge ich die Whistles aus Metall. Aber das ist reine Geschmacksache. Noch ein Tipop: Super lässt sich auch die Mac Nic Tin Whistle spielen (um 30 Euro). Das Instrument vereint einen vollen, nicht zu klaren Sound mit etwas breathy Touch mit sehr leichter Spielbarkeit über den gesamten Tonumfang. Gibt es in Messing und Neusilber.
Ich gehe mal davon aus, dass, wenn in diesem Thread noch weitere Antworten dazukommen, fast das ganze Sortiment verfügbarer Whistles gelistet sein wird, da jeder Spieler seine ganz speziellen Vorlieben hat. Alles entscheidend ist also nur Dein persönlicher Geschmack. Nimm das Instrument, desssen Sound Dich begeistert, dann liegst Du garantiert richtig.

Mein Ranking für Dich: Platz 1: Am sanftesten klingt auf jeden Fall die Dixon Whistle. Platz 2: Mac Nic. Diese hat etwas mehr Volumen als die Dixon, wird aber auch nicht schrill. Platz 3: Sweetone nur bedingt empfehlenswert, da meiner Meinung nach etwas ausdruckslos im Sound und nur bedingt stimmbar (eigentlich gar nicht, mit Trick geht es etwas). Viele finden auch die Lötnaht auf der Rückseite störend. Platz 4: Hände weg von der Susato, wegen der recht extremen Lautstärke und dem blockflötigen Klang.

Gruß

whistleman

Whistleman Am sanftesten klingt auf jeden Fall die Dixon Whistle. [...] Hände weg von der Susato, wegen der recht extremen Lautstärke und dem blockflötigen Klang.

Vielen Dank, whistleman!
Auch wenn ich hier bisher nicht nach Lautstärkenvergleichen gefragt habe, so ist das für mich ein sehr kritischer Punkt. Die Wände in meiner Mietwohnung sind sehr dünn, da kann ein Instrument gar nicht leise genug sein. Außerdem habe ich für Lautes meine Klarinette - die kann tröten wie ein Nebelhorn.

Tin Whistle bedeutet ja Blech Pfeife. Aus diesem Grunde bevorzuge ich die Whistles aus Metall.

Durchaus wahr, deshalb lag die Dixon Trad in meinem persönlichen Ranking schon immer ein bisschen weiter vorn. Für die Polymer-Versionen interessierte ich mich eigentlich erst nach dem exzessiven Anhören von soundfiles.

Außerdem glaube ich, dass ich sofort nach Erhalt meiner ersten Whistle der WhOA verfallen werde. - Gnade meinem armen Bankkonto!

Jedenfalls mache ich es jetzt offiziell: Die Dixon Trad in Brass wird meine erste Whistle!
Bis die ersten Erfahrungsberichte meinerseits kommen müsst ihr euch allerdings noch bis Anfang Dezember gedulden. Ich trau mich einfach nicht, sie jetzt während der Examenszeit zu bestellen. Die Versuchung wäre einfach zu groß meine Bücher gegen die Whistle einzutauschen.