Anfängertips - Oktavsprung

Das Forum für Tin Whistle Anfänger. Habt ihr Fragen? Ist etwas unklar? Dann seid ihr in diesem Forum genau richtig.
Antworten
GawainOfOrkney
Beiträge: 4
Registriert: So Jan 15, 2006 3:14 pm
Wohnort: Hamburg

Anfängertips - Oktavsprung

Beitrag von GawainOfOrkney »

Hallo zusammen,

ich habe mir vor kurzem das TWZ-Einsteigerpaket bestellt - und bin auch neu in diesem Forum ( :D somit ein HALLO an alle :D ). Da mir Schottische und Irische Musik sehr gefällt, habe ich mir die Whistle zugelegt und ich glaube schon heute, das war eine ganz gute Idee.

Ich habe aber schon die erste "Herausforderung" gefunden. Wenn ich das tiefe D spiele, dann gleite ich automatisch relativ schnell eine Oktave höher. Es ist mir aufgefallen, dass wenn ich das tiefe D mit sehr wenig Luft anspiele, dass es dann stabiler klingt.

Ist es nur die "Luftstärke", oder kann ich dies durch noch ein paar andere Tricks beeinflussen. Am meisten Probleme habe ich dann, wenn ich ein Lied spiele. Also lernen, die Luft besser zu kontrollieren?

Lieben Dank und Gruß
Gawain
Benutzeravatar
Strakkur
Beiträge: 59
Registriert: Do Jun 16, 2005 1:44 pm
Wohnort: Berlin-Hellersdorf

Oktave/Luftdruck

Beitrag von Strakkur »

Hi Gawain,

willkommen im Forum. Es ist bei der Whistle so: je höher der Ton desto stärker der Luftdruck, je tiefer destso schwächer. Das gilt natürlich für beide Oktaven. :!: Erfahrungsgemäß hat man als Anfänger die größten Schwierigkeiten mit den tiefen Tönen E und D vor allem mit dem D und erst recht bei einem unmittelbaren Wechsel von einem hohen Ton wie A oder B (B=h). Dies ist aber reine Übungssache. Zu Teil zwei deiner Frage:
Es gibt keine Tricks mit denen man die Tonhöhe beeinflussen kann. Dies geschieht ausschließlich über den Luftdruck. Den man wiederum durch Atemkontrolle variieren muß, für die zweite Oktave welche ja durch Überblasen erreicht wird und kann um z.B. einen Ton zu akzentuieren indem einen Tick stärker oder auch schwächer bläst. Atemkontrolle ist auch wichtig um Whistles in einer anderen Tonart als D-Dur zu spielen da diese natürlich anders ansprechen, ebenso wie Whistles verschiedener Hersteller die sich in ihren Spieleigenschaften oft stark unterscheiden. Aber keine Sorge das kommt alles mit der Zeit, Geduld ist hier das wichtigste.

Slán
Strakkur
GawainOfOrkney
Beiträge: 4
Registriert: So Jan 15, 2006 3:14 pm
Wohnort: Hamburg

Oktave/Luftdruck

Beitrag von GawainOfOrkney »

Hi Slán,

vielen Dank für Deine prompte und ausführliche Antwort - werde somit also weiterüben, damit ich das tiefe D rein spielen kann. :D

Dennoch eine Anschlussfrage: Rein mit dem Luftdruck zu arbeiten heisst ja - zumindest in meinem Stadium - dass tiefe Töne leiser werden als hohe. Ist das immer so, oder hilft auch hier Übung weiter, damit eine einigermassen gleiche Lautstärke erziehlt werden?

Gruß
Gawain
GawainOfOrkney
Beiträge: 4
Registriert: So Jan 15, 2006 3:14 pm
Wohnort: Hamburg

Oktave/Luftdruck

Beitrag von GawainOfOrkney »

Hallo zusammen,

ich bin nun aus den ersten Anfangsschwierigkeiten raus, so dass ich so langsam auch Lieder zu einem einigermassen zusammenhängen Stück bringen kann. Die oben genannten Probleme, das tiefe D zu spielen, sind auch schon besser geworden, sehr angenehm. :D

Nun zu einer weiteren Schwierigkeit: Ich über gerade daran, das hohe H spielen zu können (also in der zweiten Oktave - mit Überblasen). Ich habe das Gefühl, wenn ich den Ton ansatzweise rausbekomme, mit viel Druck, dann erscheint mir der Ton auch wahnsinnig laut (und dadurch, dass es ein so hoher Ton ist, sehr schrill) - so dass mir die Nachbarn inzwischen leid tun.

Habt Ihr ähnliche Erfahrungen? Ich habe eine TWZ Pure Brass, ist die ev. (erheblich) lauter als andere?

Ich spiele sogar schon mit dem Gedanken, mir eine tiefere Whistle zuzulegen (high G, oder sogar low D), aber einseits der Preis und andererseits die Umstellung auf die (angeblich - habe noch nie eine in der Hand gehalten) weiten Lochabstände schrecken mich noch ab. Und natürlich auch, dass ich die jetzige nicht einfach beiseite legen will.

Gruß
GawainOfOrkney
Fila
Beiträge: 381
Registriert: Fr Feb 13, 2004 7:16 am

Beitrag von Fila »

Hallo,

Die Pure Brass bnötigt, und das ist bauart bedingt (sie hat nämlich eine recht enge Mensur), wesentlich weniger Luft für hohe Töne als z.B. eine Susato, Shaw, Clarke, Chieftain oder Overton Whistle. Sie bleibt auch in der zweiten Oktave viel leiser und gesitteter als all diese Whistles (deshalb gehört sie auch zu meinen Lieblings-Whistles). Die Dixon benötigt wirklich sehr wenig Luft. für meinen Geschmack zu wenig. Da werde ich meine Luft gar nicht richtig los. Die Dixon hat durch diesen sehr kleinen Luftbedarf auch ein sehr kleines Tonvolumen, welches für Sessions ungeeignet ist. Die Pure Brass gehört aber trotzdem eindeutig zu den eher leisen Whistles. Das Problem wird also nicht an der Whistle, sondern an der Blastechnik liegen. Grundsätzlich wird jede Whistle nach oben hin lauter. Um gute Resultate in der oberen Oktave zu erzielen muss man seine Atemtechnik so trainieren, dass es gelingt jeden Ton mit der optimalen Luftmenge zu versorgen. Hierzu bedient man sich der sogenannten Zwerchfellatmung. Das bedeutet, dass Du die höheren Töne "abstützen" musst. Schau mal im Internet unter "Zwerchfellatmung" nach. Hier noch eine einfache Übung: Atme im Liegen ganz tief in den Bauch ein und Du wirst spüren, wie sich der Bauch hebt. Wenn Du jetzt die Luft auf dem Buchstaben "ffff" (dieser Zischlaut setzt dem Atmemstrom einen kleinen Widerstand entgegen) langsam und ganz lange ausatmest, wirst Du spüren wie sich der Bauch langsam wieder senkt. Probiere genau dieses Gefühl auch im Stehen zu empfinden. Die Luft wird nun mit Hilfe des Zwerchfells kontinuierlich wieder abgegeben und "abgestützt". Sehr gute Übungen zur Atemtechnik wirst du auf Web-Seiten finden, die sich mit Yoga oder Gesang beschäftigen. Versuche also Deine Atemtechnik weiter zu verbessern, dann klappt auch die obere Oktave ganz leicht.

Viele Grüße

Fila
Antworten