Tiefes C auf einer D Whistle?

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Doro
Beiträge: 7
Registriert: Mo Sep 05, 2005 8:28 am

Tiefes C auf einer D Whistle?

Beitrag von Doro »

Moin!
Bin ganz neu hier und habe vor einer Woche angefangen Whistle zu spielen.
Habe mal 11 Jahre lang Klavier gespielt, aber da in meiner Studentenbude leider Platzmangel ist hab ich mich auf etwas kleineres verlegt. Jedenfalls ist Notenlesen und Musiktheorie kein Problem für mich.
Und da ich sehr gern irische Musik höre lag eine TinWhistle nahe, wollte immer schon mal was transportables lernen ;)
Es klappt schon ganz gut, zumindest beschweren sich die Nachbarn nicht... aber jetzt bin ich auf ein kleines Problem gestoßen.
Ich habe mir für den Anfang eine D Whistle besorgt, bekanntlich tiefster Ton D ;) jetzt hab ich aber einige Noten von Liedern, die zwar in D bzw. G geschrieben sind aber tiefere Töne als das D darin vorkommen... Mist. Einfach eine Oktave höher spielen klappt auch meist nicht, da mir dann im oberen Bereich die Töne ausgehen. Was kann man da machen, bräuchte man dafür eine Low Whistle oder gibt es andere Tricks? Das tiefe C einfach ganz dreist durch ein hohes zu ersetzen klingt etwas gewöhnungsbedürftig... Wie stellt ihr das an?
Zweite Frage, ich bin es vom Klavier her gewöhnt täglich ca. 1 Std. zu üben. Allerdings bekomme ich beim whisteln nach 20 Min. einen leicht tauben Daumen, vermutlich ist der am falschen Platz, oder ist das Training sprich Gewöhnungssache? Wo sollte der Daumen genau liegen?
Freu mich schon auf Antworten
Gruß Doro
ChristianRo
Beiträge: 26
Registriert: Mi Nov 17, 2004 11:54 am
Wohnort: Nordschwarzwald

Beitrag von ChristianRo »

Hallo Doro,
sich eine Melodie für das eigene Instrument und den eigenen Geschmack "passend hinzubiegen" ist in der irischen Musik, bzw. im Folk allgemein absolut normal und üblich. In deinem Fall wäre es also durchaus drin, das tiefe C in den Noten durch ein mittleres (also OXX OOO) zu ersetzen. Wenn dir dieser Sprung nicht gut genug klingt, dann suche dir einen anderen passenden Alternativton raus, zum Beispiel E oder A. Das ist das schöne an der Whistle-Musik, dass man sehr viele Freiheiten genießt.

Was den tauben Daumen betriff, so heißt das einfach, dass du beim Spielen zu verkrampft bist und zu fest zupackst. Die Whistle sollte locker zwischen Lippen und den beiden Daumen balanciert werden, zusätzlich kannst du das untere Ende mit dem kleinen Finger der rechten Hand seitlich abstützen. Mache nach ein paar Stücken immer wieder eine kurze Pause, schüttel die Hände aus. Die Daumen liegen in etwa auf Höhe des 1. und des 4. Lochs von oben. Das hängt aber stark mit der individuellen Form deiner Hand zusammen. Auf keinen Fall sollten die Daumenglieder stark nach hinten abknicken. Probier es mal aus und kontrolliere deine Spielhaltung vorm Spiegel.
Viel Spaß beim Ausprobieren.
Christian
Doro
Beiträge: 7
Registriert: Mo Sep 05, 2005 8:28 am

Beitrag von Doro »

Moin!
Vielen Dank für die flotte Antwort!
Der Sprung zum mittleren C klappt schon (meistens zumindest) ganz gut, nur hat mir das von der Melodie her nicht wirklich gefallen, werde es mal mit E oder A probieren, auf die Idee war ich garnicht gekommen! Stimmt, so viele Freiheiten bei der Interpretation von Noten bin ich noch nicht gewohnt ;)
Deiner Aussage nach paßt die Stelle für den Daumen schon, ich werd noch die Fingernägel einkürzen damit er nicht mehr so stark abknickt, vielleicht war´s ja das... und das zu fest zupacken is auch so eine Sache, ich versuche mich während dem Spielen immer daran zu erinnern daß ich die Whistle nicht erwürgen soll, aber ich denk halt noch nicht immer dran.
Deine Tips werden gleich mal in die Tat umgesetzt,
vielen Dank dafür
Gruß Doro
Alexander
Beiträge: 40
Registriert: Mi Jan 18, 2006 4:54 pm
Wohnort: Viernheim/Hessen

Beitrag von Alexander »

Oder aber, wenn Du ein bißchen Noten lesen und schreiben kannst oder Interesse daran hast: Transponieren. Denn Du mußt ja auch bei dem 6-Fingersystem der whistle die Halbtonschritte beachten, die nur an zwei Stellen/Griffen/Griffwechseln möglich sind. D.h. Du müßtest Dir die Lieder von jeder beliebigen Tonart in D-Dur umschreiben/umschriben lassen von jemandem, der/die seit der Schule gut mit dem Quintenzirkel klar gekommen ist.
Viele Grüße von

Alexander ;)
LeLoup
Beiträge: 30
Registriert: Mi Mär 10, 2004 6:28 pm
Wohnort: München

Beitrag von LeLoup »

Reicht's nicht aus, sich eine Whistle in C zu besorgen???
Oder stelle ich mir das zu einfach vor?
Grüße aus München

LeLoup
Fila
Beiträge: 381
Registriert: Fr Feb 13, 2004 7:16 am

Beitrag von Fila »

Auf der C Whistle steht das tiefe C zur Verfügung, allerdings dann für die -Tonarten C-Dur und F-Dur. Alle Stücke die traditionell in D oder G notiert sind lassen sich dann auch spielen, klingen aber einen Ganzton tiefer als notiert. Also: Aus D-Dur würde C-Dur und aus G-Dur würde F-Dur. Der Tipp mit der C-Whistle ist aber genau richtig, da z.B.viele Lieder für die Blockflöte in C oder F notiert sind. Nur: Diese Lieder musst du dann vom Notenbild her genau eine Ton höher spielen (und gegebenenfalls aufschreiben). Ist ein C notiert, greifst Du auf der C Whistle ein D aber es klingt in Wirklichkeit ein C.

Nur bei einer D-Whistle sind Notenbild und Klang identisch. Bei allen anderen Flöten verändert sich der tatsächliche Klang. Notiert wird aber immer so, als ob Du auf einer D Whistle spielen würdest. Der Vorteil: Die Grifffe bleiben immer gleich, nur der tatsächliche Klang verändert sich. Alles klar? Wenn nicht, bitte mehrmals lesen. Das ist schon recht kompliziert.

Viele Grüße

Fila
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