Luftprobleme

Das Forum für Tin Whistle Anfänger. Habt ihr Fragen? Ist etwas unklar? Dann seid ihr in diesem Forum genau richtig.
Antworten
Bernd
Beiträge: 13
Registriert: Do Jan 12, 2006 6:54 pm
Wohnort: Schwärzdorf/Thüringen

Luftprobleme

Beitrag von Bernd »

Hallo,
mal eine Frage,spiele z.Z. Tim Finnegans Wake aus dem Buch spielend lernen mit Pfeifer Tom.
Es hört sich schon sehr gut an,was meine Frau auch bestätigt!!! aber wenn ich fertig bin bekomme ich kaum noch Luft.Es ist ja ein schnelles Stück,irgent etwas mache ich wohl falsch.Bei den langsamen Stücken habe ich das Problem nicht.
Gruß Bernd
Benutzeravatar
Strakkur
Beiträge: 59
Registriert: Do Jun 16, 2005 1:44 pm
Wohnort: Berlin-Hellersdorf

Atmen

Beitrag von Strakkur »

Hi Bernd,

Du spielst das Tune wohl in einem Atemzug. Bei einem sehr kurzen Tune kann man das, aber das Ergebnis ist man kriegt erst mal keine Luft. In jedem Tune ob langsam oder schnell gibt es Absätze, der Fachterminus dafür ist Phrasen. Es sind dies die sich durch den Rythmus natürlich ergebenden "Pausen" in denen man Luft holen kann ohne den Rythmus des Tunes zu unterbrechen. Diese können, müssen aber nicht mit dem Ende eines Taktes identisch sein (das ist die dünne senkrechte Linie die jede Notenzeile in vier Teile unterteilt). Um jetzt herauszufinden wo jeweils die Phrase ist machst Du folgendes:

1. In welchem Rythmus ist das Tune also z.B. Double Jig 6/8
Beispiel: The Blackthorn Stick ein einfacher Jig die erste Zeile

1,2,3,1,2,3 Phrase1,2,3,1,2,3,Phrase1,2,3,1,2,3Phrase1,2,3,4

Beispiel: The Bag of Spuds ein einfacher Reel 4/4 die erste Zeile
1,2,3,4,1,2,3,4Phrase1,2,3,4,5,6Phrase1,2,3,4,1,2,3,4Phrase1,2,3,4,5,6

man muß und braucht auch nicht in jeder Phrase Luft zu holen. Das hängt vom eigenen langen Atem aber auch wieder ganz vom jeweiligen Tune ab. In Beispiel 2 ist es besser und ohne außer Atem zu kommen machbar erst in der 2. Phrase Luft zu holen falls notwendig.

2. Mach einfach das was ich Dir in den Tips geschrieben habe:
Während Du ein Tune hörst die Noten vor Dir dem Tune Note für Note folgen bis Du ohne das Tune zu hören es nach den Noten im Kopf nachspielen kannst, erst dann zur Whistle greifen und ganz wichtig auch ein schnelles Tune erstmal langsam :!: spielen, Hauptsache Du bleibst im Rythmus.

Du wirst auch sehr bald merken das sich die traditionelle irische Musik aus einigen wenigen immer wieder kunstvoll miteinander kombinierten und variierten einfachen Grundmustern zusammensetzt. Nimm die beiden Beispiele oben der Double Jig 6/8 das 1,2,3,1,2,3, ist die Basis die im 1,2,3,4 variiert wird. Ein Grundmuster das immer wieder auftaucht genauso wie in Beispiel 2 der Reel 4/4 1,2,3,4,1,2,3,4 und die Variation 1,2,3,4,5,6 oder auch 1,2,3,4,5 dies nur mal um kurz die Basics der beiden häufigsten Formen Jig und Reel zu umreißen. Es lohnt sich wirklich sich von Anfang an diese Mühe zu machen. Denn sobald man einmal den "Rythmuscode" geknackt hat wird es sehr viel einfacher ein Tune zu hören und ihm gleichzeitig Note für Note zu folgen und natürlich ist es dann auch viel leichter nachzuspielen.

Ich hoffe das hilft Dir etwas weiter. Über eine kurze PN ob ja oder nein würde ich mich freuen.

Slán
Strakkur
Bernd
Beiträge: 13
Registriert: Do Jan 12, 2006 6:54 pm
Wohnort: Schwärzdorf/Thüringen

Beitrag von Bernd »

Hallo Slan,
ich werde mich ab heute erst mal auf die Atmung konzentrieren,ich denke das ist sehr wichtig.
Wenn sich erste Erfolge einstellen werde ich es Dich wissen lassen.
Z.Z.macht mir das Whisteln richtig Spaß,vor allem wenn mann so schnelle Stücke schon ganz gut spielen kann.
Gruß Bernd--es ist richtig kalt in Thüringen -13 Grad da bleibt Zeit zum üben
Antworten