Noten richtig lange spielen

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rainbowdragon
Beiträge: 3
Registriert: Do Jan 22, 2009 11:22 am

Noten richtig lange spielen

Beitrag von rainbowdragon »

Hallo,
ich habe seit ein paar Wochen eine Clarke Tin Whistle.
Also die Version wo das schwarze Lernheft dabei war, mit dem Holzpropfen.
Ich habe da auch schon geübt und habe darüber sowie mit dem Klaviertool Klavitomat die Noten von c1 bis d2 geübt.
Mit viel üben üben üben, kann ich so einigermaßen schon die ersten Lernlieder spielen.
Ich bin an genau der Stelle wo man die Noten drunter schreiben soll wie die heißen, tue mir aber noch mit dem Notenlesen etwas schwer. Daher Klavitomat wo ich das damit trainiere. Das hat schon viel gebracht. Ich denke wenn ich das so weiter mache, dann wird das immer besser.
Noten lesen und dabei auch gleich spielen ist war schon extrem schwierig aber es geht einigermaßen.

Nebenbei habe ich mich auch mit zig anderen Musikalischen Themen auseinandergesetzt.
Dabei musste ich leider feststellen, dass die Noten alleine nichts darüber aussagen wie ein Stück klingen muss sondern eben auch der Takt sowie die BMP angegeben werden müssen um es exakt wieder zu geben.
Das hat mich schon sehr frustriert. Da ist nix einheitlich mal ist eine Viertelnote eine halbe Sekunde lang dann mal 0,7 usw…
Jetzt frage ich mich, wie ich dass denn vernünftig lernen soll… …ich stehe da auf dem Schlauch!
Da gibt es verschiedene Schwierigkeiten… .
Zum einen die verschiedenen Noten in der Länge auseinanderzuhalten, also ganz halbe und viertel… (also das erkennen ist das eine aber das exakte spielen das andere) und wie soll ich über ein ganzes Stück hinweg es hinkriegen, dass eine Viertelnote am Anfang genauso lange gespielt wird, zwischenzeitlich andere Notenwerte kommen und am Ende eine Viertelnote genau so lange gespielt wird wie am Anfang.
Das ist irgendwie voll schwierig!
Momentan klingen alle Noten irgendwie gleichlange es sei denn ich versuche krampfhaft darauf zu achten und versuche eben nach gut Glück die richtige Länge zu treffen.
Wenn ich also ein Lied spiele, hört es sich total anders an als wie wenn jemand anderes das gleich Lied spielt… .

Bei Liedern wo ich die Melodie kenne, ist das einigermaßen ok, denn da spiele ich nach Gehör und da hört sich das ok an. Aber ich spiele da wie gesagt nur nach Gefühl und Erinnerung nicht exakt so wie es da geschrieben steht… …und lerne dabei gar nix. Quasi wie Schummeln… . Ist wie bei einem 2 Jährigen Kind das schnell 123456789 aufzählt weil es sich die Worte und die Abfolge gemerkt hat, aber noch nicht kapiert, was eine 2 bedeutet und eine „Menge“ damit gemeint ist… .

Wie gesagt, da die BMP bei jedem Lied verschieden sind muss man da denke ich da einfach in etwa ein Gefühl für bekommen und einfach spielen…
Was ich mir wünschen würde ist daher, dass ich irgendwie trainieren kann dass die Noten immer gleich lange gespielt werden. Also klar immer etwas angepasst wegen der unterschiedlichen BMP aber eben dass die Abstände innerhalb einer Bmp gleich lang bleiben und man eben eine Viertelnote als Viertelnote erkennt und eben nicht als eine Halbe.
Das macht wirklich viel aus wenn das nicht stimmt, Lieder hören sich irgendwie anders an wenn da was nicht stimmt… .
Soll ich daher erst mal nur das „Tut Tut Tut“ in verschiedenen Notenwerte in z.b. d1 lernen? Also erst ganze dann halbe usw bis das hinhaut und sich „einbrennt“?!
In der Schule haben wir da mal das Klatschen gelernt… …1234 1234 usw.
In etwa ist mir das einleuchtend… …und klappt bis zur Achtelnote einigermaßen gut… …nur kriege ich das absolut nicht gebacken wenn ich das zähle und gleichzeitig dazu Noten lesen muss und auch dann noch die Whistle dazu spielen muss… .

Ei ei… …jetzt habe ich soviel geschrieben vielleicht auch so ausgedrückt wie von hinten durchs Knie geschossen aber ich hoffe ihr versteht wo ich gerade bin und was ich für ein Problem habe und dass ein alter Fuchs ein supi Tipp für mich hat und es mir wie Schuppen von den Augen fällt…
Währe wirklich sehr lieb!
Vielen Dank!
Lieben Gruß
Dennis
whistleman
Beiträge: 182
Registriert: Sa Apr 17, 2004 5:03 pm

Beitrag von whistleman »

Hallo,

Du wirst schnell feststellen, dass sich mit der Zeit Dein Gefühl für Notenwerte immer besser entwicklen wird. Das braucht halt etwas Zeit. Lass es einfach wachsen. Regelmäßiges Üben, gute Musik hören und Geduld sind die Wichtigsten Voraussetzungen , um ein guter Musiker zu werden. Das Wichtigste: in erster Linie soll Dir das Musizieren einfach Spaß machen. Also versuche, nichts erzwingen zu wollen. Gut Ding braucht Weile.

In diesem Sinne

whistleman
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Adrian
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Beitrag von Adrian »

Hmm, gleich soviel auf einmal, aber keine Panik. Dein Problem ist, dass du zuviel, zu schnell auf einmal erwartest oder dir selber auferlegst.

Versuchen wir mal das ganze aufzuteilen.
  • Takt / Rhythmus
  • Notenkunde
Das sind, aus meiner Sicht die Grundlegenden Probleme.

Allgemein - Noten
Natürlich kann man Klaviatur/Tabs verwenden, aber früher oder später wirst du damit an deine Grenzen stossen. Drei Beispiele
  • Sie geben keine Takt/Geschwindigkeits Informationen
  • Sie geben keinen Hinweis zur Verzierung an
  • Es gibt nur eine geringe Anzahl an Bücher und Seiten, welche Tin Whistle "Tabs" anbieten
Früher oder später wirst du also mit Müh und Not versuchen müssen die Tabs zu bekommen (oder kostenpflichtige Programme die es umwandeln können verwenden) und selbst wenn du dann diese Tabs hast, brauchst du noch eine Hörprobe, damit du die Spielweise lernst. Solltest du dann beide Hürden gemeistert haben, bist du dennoch an das "gehörte" Gebunden und kannst höchstens nach "unmusikalischem Gefühl" deine Veränderung/Variation dazu spielen.

Am Anfang ist das natürlich mühselig und man kommt selten aus dem Frust raus, weil man es noch nicht kann. Dennoch solltest du da durch. Noten lesen und verstehen ist ein sehr guter Schritt um die Musik ebenfalls besser zu erfassen und dann eigene Variationen und Möglichkeiten zu erkennen. Also Geduld und es weniger streng nehmen.

Taktgefühl
Wie es zu lesen ist, hast du allgemeine Musikkunde genossen. Das ist ein sehr guter Anfang, führt aber noch nicht zum Ziel.

Wenn du wirklich noch am Anfang stehst, wäre wahrscheinlich ein Metronom (Ob PC oder Echt) ein guter Schritt. Damit kannst du die Takte ausgeben (Bild/Ton oder beides) und so dein Gefühl dafür aufbauen. Der nächste Schritt ist diesen Takt in deinem Körper zu verinnerlichen. Für viele Instrumente wird der Fuss als Taktgeber missbraucht (, wenn du dich auf YouTube Videos von Live Auftritten achtest, wirst du das erkennen...) .

Grundlegend
Musik ist eine schöne Sache und man kann schnell zu Erfolgen kommen. Doch wie jedes Hobby und jeder Zeitvertreib ist es ein langer Weg zu "kleinen Erfolgen" bis hin zur "Meisterschaft". Alles braucht etwas Zeit, Übung und Geduld. Man kann nicht einfach in den Laden gehen, sich die Bergsteiger Ausrüstung kaufen und den Mount Everest besteigen.. da gehört noch einiges vorher dazu ;)

Wichtig ist, dass du es langsam angehst und Spass dabei hast. Seelenlose Musiker gibt es bereits genug...

Versuche die Grundlegenden Probleme in den Griff zu bekommen. Takt/Rhythmus und Noten sind wichtige Grundlagen und wenn du beide beherrscht, steht dir die Welt der Musik (egal welches Instrument) schon sehr weit offen.
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